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Das Leben Jesu, Seite 35
„Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht
ihr mich zu töten?“ (Johannes 7,19) Dieser scharfe Vorwurf verurteilte das schlechte Gewissen der
Pharisäer und Obersten, machte sie jedoch nur noch wütender. Dass dieser einfache Mann aufstand
und vor dem Volk die geheime Ungerechtigkeit ihres Lebens aufdeckte, schien ihnen eine
unglaubliche Vermessenheit zu sein. Aber die Obersten wollten ihre bösen Absichten vor dem Volk
verbergen und wichen den Worten Jesu aus und schrien: „Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu
töten?“ (Johannes 7, 20) Mit diesen Worten wollten sie andeuten, dass all die wunderbaren Werke
Jesu von einem bösen Geist angeleitet wurden. Sie wollten auch die Gemüter der Menschen von Jesu
aufreizenden Worten ablenken, die ihre Absicht enthüllten, ihn umzubringen.
Aber „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch
deswegen. Mose gab euch die Beschneidung - nicht dass sie von Mose sei, sondern von den Vätern -,
und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen.“ (Johannes 7, 21-22) Jesus bezog sich darauf, dass
er den Menschen am Sabbat geheilt hatte, und wies darauf hin, dass das im Einklang mit dem
Sabbatgesetz sei. Er spielte auch auf den Brauch der Juden an, die am Sabbat die Beschneidung
durchführten. Wenn es rechtmäßig war, einen Menschen am Sabbat zu beschneiden, dann muss es
sicher richtig sein, die Bedrängten zu entlasten, dass ich „einen ganzen Menschen gesund gemacht
habe am Sabbat.“ Er bat sie: „Richtet nicht nach dem äußeren Anschein, sondern richtet das
gerechte Gericht.“ (Johannes 7, 24) Die Kühnheit, mit der Jesus sich selbst verteidigte und den Geist
des Gesetzes interpretierte, brachte die Obersten zum Schweigen und veranlasste viele von denen, die
ihn hörten, zu sagen: „Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? Und siehe, er redet öffentlich, und
sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wahrhaftig erkannt, dass dieser der Christus ist?“
(Johannes 7, 25–26)
Viele von denen, die in Jerusalem lebten, waren über die Pläne des Sanhedrins betreffs Jesus, nicht
unwissend. Sie wurden von seiner Lehre angezogen, von seiner reinen und würdevollen Haltung
beeindruckt und waren geneigt, ihn als den Sohn Gottes zu akzeptieren.
Lektion 02-02-2014
Sabbat Nachmittag, 5. April: Christus und das Gesetz Moses
Der Herr rettet nicht die Sünder, indem er sein Gesetz aufhebt, das die Grundlage seiner Regierung
im Himmel und auf der Erde ist. Gott ist ein Richter, der Hüter der Gerechtigkeit. Die Übertretung
seines Gesetzes in einem einzigen Aspekt, in der kleinsten Einzelheit, ist Sünde. Gott kann nicht von
seinem Gesetz befreien, er kann nicht den geringsten Teil wegtun, um die Sünde zu entschuldigen.
Die Gerechtigkeit, die höchste Moral des Gesetzes, muss erhalten und vor dem himmlischen
Universum bestätigt werden. Und dieses heilige Gesetz konnte für keinen geringeren Preis als den
Tod des Sohnes Gottes aufrechterhalten werden.
Christus trug die Sünde des Menschen, damit der Sünder eine weitere Gelegenheit mit allen
Möglichkeiten und Vorteilen haben kann. „Jeder, der die Sünde tut,“ sagt Johannes, „tut auch die
Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Und ihr wisst, dass er offenbart worden ist,
damit er die Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm. Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht;
jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt.“ (1. Johannes 3,4-6 ELB)
Als Christus die Bergpredigt hielt, waren die Pharisäer anwesend und lauschten jedem Wort. Der
Heiland las in ihren Herzen, und er wusste, dass sie sich verhärteten, um dem »Licht« zu
widerstehen. Ihre Vorurteile ihm gegenüber wurden verstärkt. Sie widerstanden ihm in ihren
Gedanken: „Er tut das Gesetz beiseite. Wir wollen eine solche Lehre nicht.“ Aber während der Ärger
in ihnen hochkam, hörten sie die Antwort auf ihre unausgesprochenen Gedanken: „Meint nicht, dass
ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen,
sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch
nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins
dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der
Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.“ (Matthäus 5, 1719 ELB)
Pamphlet: Redemption: or the First Advent of Christ With His Life and Ministry, Seiten 86 – 87
Review and Herald, 15. November, 1898
Montag, 7. April: Jüdische Feste
Sonntag, 6. April: Beschneidung und Weihe des Erstgeborenen
Jesus, der Eine, der für unsere Übertretungen verwundet und um unserer Ungerechtigkeit willen
zerschlagen wurde, durch dessen Wunden wir geheilt sind, der die Last der Sünden der ganzen Welt
trug, stand in der Mitte der gewaltigen Menge, die gekommen war, um das Laubhüttenfest zu feiern.
Menschen von nah und fern feierten im Gedenken an die wunderbaren Begebenheiten des Wirkens
Gottes während der Wüstenwanderung. Die Menschen standen auf beiden Seiten der weißen
Marmorstufen des Tempels, und ihre Gesänge erschallten in hellem Klang, begleitet von den
Musikinstrumenten. Die riesige Volksmenge stimmte im Chor mit ein und schwenkte ihre Palmenund Myrtenzweige. Von allen Stimmen in der Nähe und in der Ferne, in den Zelten und an den
Berghängen wurde die Melodie aufgenommen. Die Priester bliesen wieder und wieder ihre silbernen
Trompeten, und in der ganzen Gemeinde antworteten die Wächter als Echo der Trompeten. Die
Priester hatten die Zeremonie, Wasser aus dem Teich Siloah zu bringen, durchgeführt. Die Menschen
hatten die ganze Nacht lang gestanden, waren gelaufen und hatten gesungen und gejubelt, bis sie von
ihren begeisterten Jubelgesängen erschöpft waren.
„An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand
dürstet, so komme er zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem
Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Johannes 7,37-38, ELB) Die Worte, die von den
göttlichen Lippen kamen, machten einen tiefen Eindruck auf die Menschen, und zu der Zeit
erkannten viele von ihnen ihre wahren geistigen Bedürfnisse. Die Szenen des Festes, die sich dort
abgespielt hatten, waren noch frisch in ihrem Gedächtnis und gaben seinen Worten eine besondere
Etwa vierzig Tage nach der Geburt Christi brachten Joseph und Maria das Kind nach Jerusalem, um
es dem Herrn zu weihen und ein Opfer zu bringen. Dies entsprach dem jüdischen Gesetz, und als
Stellvertreter der Menschen mußte Christus in jeder Hinsicht dem Gesetz nachkommen. So wurde
durch seine Beschneidung das Gesetz erfüllt.
Als Opfergabe der Mutter verlangte das Gesetz ein einjähriges Lamm zum Brandopfer und eine junge
Taube oder Turteltaube zum Sündopfer. Für den Fall aber, daß die Eltern zu arm waren, ein Lamm zu
bringen, erlaubte das Gesetz, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben, die eine als Brandopfer,
die andere als Sündopfer, anzunehmen.
Die dem Herrn dargebrachten Opfer mußten ohne Fehl sein. Sie versinnbildeten Christus. Daran
erkennen wir, daß Jesus frei war von körperlichen Gebrechen. So entsprach er auch der Ankündigung
eines „unschuldigen und unbefleckten Lammes“. (1.Petrus 1,19) Sein makelloser Körper war stark
und gesund. Sein ganzes Leben hindurch lebte er in völliger Übereinstimmung mit den
Naturgesetzen. Geistig und körperlich gab er ein Beispiel dafür, was alle Menschen nach dem Willen
Gottes sein könnten, wenn sie seinen Geboten gehorchen.
Die Sitte, den Erstgeborenen im Tempel darzustellen, stammte aus uralter Zeit. Gott hatte verheißen,
den Erstgeborenen des Himmels für die Rettung der Sünder dahinzugeben. Diese Gabe sollte von
jeder Familie durch das Darbringen des Erstgeborenen anerkannt werden. Dieser sollte gleichsam als
Vertreter Christi unter den Menschen dem Priestertum geweiht werden.
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Bedeutung. Der Heilige Geist deutete auf das Symbol »lebendiges Wasser« hin, bis sie Jesu Angebot,
nämlich das unschätzbare Geschenk der Erlösung, erkannten. Die Einladung war angemessen für den
Anlass und beeindruckte jedes Herz mit heiliger Macht, als die Stimme Christi über den
Menschenmassen im Tempelhof und auch außerhalb des Hofes in klarem Ton zu hören war. Seine
Worte übten eine Anziehungskraft auf die Seelen aus, die müde und durstig waren, nach geistiger
Nahrung hungerten und nach Frieden und Ruhe verlangten. Eine feierliche Stille hüllte die Menschen
ein und überzeugte sie, dass er der Sohn Gottes ist. So überwältigend war die Überzeugung, dass
Vorurteile ausgeräumt wurden, und der Glaube begann in vielen Herzen zu sprießen.
Tage von ihrem Sohn getrennt sein. Aber danach wird er sich ihnen offenbaren und von ihnen
gefunden werden, und ihr Glaube wird sich auf ihn als den Erlöser der gefallenen Menschheit, der ihr
Fürsprecher bei dem Vater ist, stützen.
Review and Herald, 31. Dezember 1872
Josef und Maria waren in einer besonderen Art und Weise geehrt, indem ihnen die Verantwortung
für den Erlöser der Welt anvertraut wurde. Engel hatten den Hirten auf Bethlehems Fluren seine
Geburt angekündigt, und Weise aus dem Osten hatten ihm besondere Ehrerbietung erwiesen. Gott
hatte Joseph den Weg gewiesen, um das Leben des Erlösers von Kind auf zu bewahren. Aber die
Verwirrung durch das viele Gerede hatte zur Vernachlässigung des heiligen ihnen Anvertrauten
geführt, und so hatten sie Jesus für einen ganzen Tag vergessen. Als Josef und Maria erleichtert
waren, dass sie Jesus endlich gefunden hatten, ist ihnen ihre eigene Nachlässigkeit ihrer Pflicht nicht
bewusst geworden, sondern sie tadelten Jesus.
Wir haben hier den Hinweis, dass Jesus über seine Mission, die er vom Himmel für die Erde hatte,
selbst in seiner Kindheit nicht unwissend war. Jesus sagt eigentlich zu seiner Mutter: „Maria,
verstehst du nicht meine Aufgabe und die Art meiner Mission?“ Er bekannte hier zum ersten Mal
seine besondere Beziehung zu Gott. Maria wusste sehr gut, dass Jesus nicht Joseph meinte, wenn er
von dem Geschäft seines Vaters sprach. Er beanspruchte hier, dass die Bedeutung seiner
Verpflichtung gegenüber Gott über allen irdischen Bindungen oder Beziehungen stand.
Der erste Besuch von Jesus im Tempel weckte neue Impulse in ihm, und er war so tief von seiner
Beziehung zu Gott beeindruckt, dass alle irdischen Bindungen vergessen waren. Und durch die hohe
Bedeutung seines Werkes und seiner Mission getrieben, erkannte er und fand bestätigt, dass er der
Sohn Gottes ist, seines Vaters Willen gehorsam und pflichtgetreu seinem Werk.
„Und sie verstanden das Wort nicht, dass er zu ihnen sagte.“ (Johannes 8,27 KJV) Da war nichts
Bemerkenswertes in den zwölf Jahren des Lebens Christi gewesen, das nach außen Hinweise auf
seine Gottessohnschaft gab, so dass seine eigenen Verwandten nicht die Zeichen seines göttlichen
Charakters erkannten.
The Youth’s Instructor, 1. August 1873
Sabbath School Worker, 1. September 1895
Jesus blieb im Haus des Lazarus in Bethanien. Er war auf dem Weg von Jericho, um das Passahfest
in Jerusalem zu besuchen, und wählte diesen Ort zur Ruhe und Erholung. Menschenmassen zogen
vorüber in die Stadt, wobei sie die Botschaft verkündeten, dass Jesus unterwegs zum Fest sei und er
den Sabbat über in Bethanien ruhen würde. Diese Information wurde mit großer Begeisterung von
den Menschen aufgenommen, denn die Nachricht von Jesu wunderbaren Werken, wobei das letzte
und erstaunlichste Wunder die Auferweckung des Lazarus von den Toten war, hatte sich überall
verbreitet. Viele strömten nach Bethanien, einige aus Neugier, um Einen zu sehen, der von den Toten
auferweckt worden war, und andere, weil ihre Herzen in Übereinstimmung mit Jesus waren und sie
sich danach sehnten, sein Gesicht zu sehen und seine gesegneten Worte zu hören.
Sie kehrten mit Berichten zurück, die die Erregung der Menge steigerte. Alle waren gespannt, Jesus
zu sehen und zu hören, dessen Ruhm als Prophet sich über das ganze Land verbreitet hatte. Es war
ein allgemeines Gemurmel über die Frage, von wo wohl der wunderbare Lehrer gekommen sei, und
ob Lazarus, der Auferstandene ihn nach Jerusalem begleitet und es möglicherweise dazu kommen
könnte, dass der große Prophet auf dem Fest zum König gekrönt werde. Die Aufmerksamkeit der
Menschen war völlig auf die Person Jesu und seine wunderbaren Werke gerichtet.
Signs of the Times, 9. Oktober 1879
Dienstag, 8. April: Der junge Jesus im Tempel
Mittwoch, 9. April: Die Tempelsteuer
Nicht ein Detail im Leben Christi war unwichtig. Jedes Ereignis seines Lebens dient zum Nutzen
seiner Nachfolger in künftigen Zeiten. Der Umstand des Aufenthaltes Christi in Jerusalem lehrt
diejenigen, die an ihn glauben werden, eine wichtige Lektion. Viele waren von weither gekommen,
um das Passah zu halten, das angeordnet worden war, um die wunderbare Befreiung der Hebräer aus
Ägypten in Erinnerung zu behalten. Diese Verordnung wurde erlassen, um ihre weltlichen Gedanken
und Interessen, die Sorgen und Ängste um ihre zeitlichen Belange abzulenken und sie an die Werke
Gottes zu erinnern. Sie sollte ihnen seine Wunder, seine Barmherzigkeit und Güte ins Gedächtnis
rufen, damit ihre Liebe und Verehrung für Gott stärker werden und sie dazu führen, immer auf ihn zu
schauen und in all ihren Problemen ihm zu vertrauen und sich nicht an andere Götter zu wenden.
Jesus war mit den Herzen vertraut. Er wusste, wenn die Menschen gemeinsam von Jerusalem nach
Hause zurückkehren, es viel zu reden und auszutauschen gibt und die Gespräche nicht in Demut
geführt und der Messias und seine Mission schnell in Vergessenheit geraten werden. Deshalb
beschloss er, allein mit seinen Eltern von Jerusalem zurückzukehren, denn in Ruhe würden sein
Vater und seine Mutter mehr Zeit zum Nachdenken über die Prophezeiungen, die sich auf seine
zukünftigen Leiden und seinen Tod beziehen, haben. Er wollte nicht, dass die schmerzlichen
Ereignisse, die sie in der Opferung seines Lebens für die Sünden der Welt erleben werden, neu und
unerwartet auf sie treffen. Während ihrer Rückkehr aus Jerusalem wurde Jesus von seinen Eltern
getrennt. Nach der Feier des Passahs suchten sie ihn mit Schmerzen drei Tage lang. Dies wird auch
der Fall sein, wenn er für die Sünden der Welt getötet wird. Seine Eltern werden dann ebenfalls drei
Als Jesus deutlich machte, daß er die Steuer nicht zu zahlen brauche, ließ er sich deswegen nicht auf
einen Streit mit den Juden ein. Sie hätten doch nur seine Worte falsch ausgelegt und gegen ihn
gekehrt. Um dadurch, daß er nicht zahlte, keinen Anstoß zu erregen, tat er das, was von Rechts
wegen nicht von ihm verlangt werden konnte. Diese Lehre sollte für seine Jünger von großem Wert
sein, denn bald würde ein deutlicher Wandel in ihrer Beziehung zum Tempeldienst eintreten.
Christus aber lehrte sie, sich nicht unnötig gegen die bestehende Ordnung zu wenden. Soweit als
möglich sollten sie keinerlei Anlaß bieten, daß ihr Glaube mißdeutet werden konnte. Christen sollten
zwar keinen einzigen Grundsatz der Wahrheit aufgeben; dennoch sollten sie möglichst jeglichem
Streit aus dem Weg gehen.
Das Leben Jesu, Seite 429
Der Zehnte ist heilig. Gott hat ihn für sich selbst vorbehalten. Er soll in sein Vorratshaus gebracht
werden, um zum Unterhalt der Arbeiter im Evangeliumswerk Verwendung zu finden. Lange Zeit ist
der Herr beraubt worden, weil manche nicht erkannten, daß der Zehnte der Teil ist, welchen Gott sich
vorbehalten hat.
Etliche konnten sich damit nicht zufrieden geben und haben erklärt: „Ich will nicht mehr länger
Zehnten zahlen; denn ich habe kein Vertrauen zu der Art und Weise, in welcher das Werk geleitet
wird.“ Wollt ihr aber deswegen Gott berauben, weil ihr meint, das Werk werde nicht richtig geleitet?
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Wendet euch doch mit euren Klagen frei und offen, im rechten Sinn und Geist, an die zuständigen
Stellen. Wenn ihr der Meinung seid, daß etwas richtiggestellt oder in Ordnung gebracht werden
sollte, so reicht doch ein diesbezügliches Gesuch ein; nur zieht euch nicht vom Werke Gottes zurück
und erweist euch nicht untreu, weil andre nicht recht handeln.
Lest sorgfältig das dritte Kapitel des Propheten Maleachi und seht, was Gott über den Zehnten sagt.
Wenn unsre Gemeinden sich auf das Wort Gottes berufen und ihren Zehnten treu in sein Vorratshaus
zahlten, wären mehr Arbeiter ermutigt, ins Predigtamt einzutreten. Würde man nicht so viel von
einem leeren Vorratshaus hören, wären mehr Männer bereit, sich dem Predigtamt zu widmen. Des
Herrn Schatzhaus sollte einen reichlichen Vorrat aufweisen. Das würde auch der Fall sein, wenn man
nicht eigennützig mit Herz und Hand den Zehnten zurückgehalten oder ihn zur Unterstützung andrer
Zweige des Werkes verwandt hätte.
Die von Gott vorgesehenen Hilfsquellen sollten nicht in einer so willkürlichen Weise verwendet
werden. Der Zehnte ist des Herrn, und wer sich an ihm vergreift, wird es mit dem Verlust seines
himmlischen Schatzes büßen müssen, wenn er nicht Buße tut. Gottes Werk darf nicht länger mehr
aufgehalten werden, indem der Zehnte für andere als die vom Herrn vorgesehenen Zwecke verfügbar
gemacht, seiner eigentlichen Bestimmung aber entzogen wird. Wohl soll auch für diese andern
Zweige des Werkes gesorgt werden. Sie sollen ebenfalls unterhalten werden, aber nicht vom
Zehnten. Gott wandelt sich nicht. Der Zehnte soll auch heute noch zum Unterhalt des Predigtamtes
verwandt werden. Die Inangriffnahme neuer Felder erfordert mehr Prediger, als wir jetzt haben;
darum sollten Mittel in Gottes Schatzhaus vorhanden sein.
Zeugnisse für die Gemeinde, Band 9, Seiten 236 – 237
verstand ihre Gefühle und tadelte diese selbstgerechten Obersten mit diesen Worten an seine Jünger:
„Ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer,
so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (Matthäus 5,20) „Ihr sollt nicht meinen, dass ich
gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen,
sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht
vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun
eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im
Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.“ (Matthäus 5, 17-19)
Christus fährt fort zu lehren, dass die Prinzipien des Gesetzes Gottes sogar das geistliche
Verständliche vertiefen. Und er sagt deutlich, wenn wir treu die zehn Gebote halten, dann werden wir
unseren Nächsten lieben wie uns selbst. „Ihr habt gehört,“ sagt er „dass gesagt ist: Du sollst deinen
Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die,
die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne
aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt,
die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr
nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?
Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ (Matthäus 5, 43-47)
Review and Herald, 19. Mai 1910
Freitag, 11. April: Weiterführende Literatur
Das Leben Jesu, Kapitel 49, „Auf dem Laubhüttenfest“, Seiten 440-447; Kapitel 50, „In der
Schlinge“, Seiten 448-457.
Donnerstag, 10. April: Das Gesetz Moses aufrechterhalten
Jesus blickte auf die Szene – auf das schamerfüllte, zitternde Opfer, auf die harten Gesichtszüge der
Würdenträger, die kein menschliches Mitleid besaßen. Seine Seele mit ihrer fleckenlosen Reinheit
schreckte vor dem Schauspiel zurück. Kein Zeichen verriet, daß er ihre Frage gehört hatte, er beugte
sich nieder und fing an, auf die Erde zu schreiben.
Ungeduldig über seine Verzögerung und scheinbare Gleichgültigkeit kamen die Verkläger näher, um
seine Aufmerksamkeit auf den Fall zu lenken. Aber als ihre Augen den Blicken Jesu folgend auf den
Boden zu ihren Füßen fielen, verstummten sie. Da standen vor ihnen die strafbaren Geheimnisse
ihres eigenen Lebens. Sich erhebend und seine Augen auf die anschuldigenden Ältesten richtend,
sagte Jesus: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Und bückte sich
wieder nieder, und schrieb auf die Erde.“ (Johannes 8,7.8)
Er hatte das mosaische Gesetz weder beiseite gesetzt, noch in die Autorität Roms eingegriffen, aber
die Ankläger waren geschlagen. Als das Gewand der vorgeblichen Heiligkeit von ihnen genommen
war, standen sie schuldig und verurteilt in der Gegenwart göttlicher Reinheit. Sie zitterten davor, daß
die verborgene Ungerechtigkeit ihres Lebens der Menge offenbart werden könne und schlichen mit
gebeugtem Haupt und niedergeschlagenen Augen hinweg, indem sie ihr Opfer mit dem
mitleidsvollen Heiland allein ließen.
„Jesus aber richtete sich auf; und da er niemand sah denn das Weib, sprach er zu ihr: Weib, wo sind
sie, deine Verkläger? Hat dich niemand verdammt? Sie aber sprach: Herr, niemand. Jesus aber
sprach: So verdamme ich dich auch nicht; gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“ (Johannes
8,10.11)
In den Fußspuren des großen Arztes, Seite 90
Als Christus auf der Erde war, zeigte er durch Wort und Beispiel – anstatt die Gebote durch
Wegnahme (Jota oder Tüpfelchen) ausser Kraft zu setzen – wie weitreichend ihre Prinzipien sind,
wie viel umfassender, als die Schriftgelehrten und Pharisäer meinten. Sie dachten, dass Christus den
Standard des Alten Testaments senkte, jedoch lehrte er das Volk praktische Frömmigkeit. Christus
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