Vererbungsgesetze, Modell 65564.00

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Vererbungsgesetze, Modell
65564.00
Betriebsanleitung
Das Model besteht aus einem Satz von 204 Symbolkarten
und 3 Kreuzungs- und Nachkommenslinien. 81 der Symbolkarten zeigen Erscheinungsbilder (Phänotypen), d.h. sie
enthalten Symbole zur Kennzeichnung des Erscheinungsbildes verschiedener Tiere und Pflanzen. 123 der Symbolkarten zeigen Erbbilder (Genotypen), sie enthalten Symbole zur Kennzeichnung bestimmter Erbanlagen. Karten
mit den Symbolen P, F1, F2 und R dienen zur Bezeichnung
der Generationen.
Alle Symbolkarten und auch die Kreuzungs- und Nachkommenslinien sind aus unzerbrechlichen Kunststoff gefertigt. Sie besitzen auf ihrer Rückseite Magnete, mit denen
sie auf einer Metalltafel angeheftet werden können. Diese
Art der Befestigung ermöglicht sowohl dem Lehrer im Demonstrationsunterricht als auch den Schülern im ArbeitsUnterricht ein bequemes und schnelles Arbeiten.
Mit dem Modell können alle wesentlichen Erbgänge demonstriert bzw. von Schülern erarbeitet werden.
Drosophila, Männchen, white
Drosophila, Weibchen, white
Drosophila, Männchen, curly
Drosophila, Weibchen, curly
Zeichen „männlich“
Zeichen „weiblich“
P
R
F1
F2
A
B
a
b
x, weiß
x, rot
y
Viererklammer
Sechserklammer
3
2
2
2
1
1
1
1
1
1
22
22
27
27
10
10
5
2
1
Das Modell vermittelt in anschaulicher Weise die Gesetzmäßigkeiten der Vererbung.
Ein Satz enthält folgende Einzelsymbole:
Wunderblume, rot
2
Wunderblume, weiß
2
Wunderblume, rosa
6
Huhn, weiß
2
Huhn, schwarz
2
Huhn, gesprenkelt
6
Löwenmäulchen, weiß
3
Löwenmäulchen, rot
8
Meerschweinchen, schwarz, strupphaarig 14
Meerschweinchen, schwarz, glatthaarig
4
Meerschweinchen, weiß, strupphaarig 4
Meerschweinchen, weiß, glatthaarig
5
Drosophila, Männchen, normal, rotäugig
3
Drosophila, Weibchen, normal, rotäugig
5
1
INTERMEDIARE VERERBUNG EINES MERKMALPAARES (MONOHYBRID)
1. Mendelsche Regel
Bei der Kreuzung reinerbiger (homozygoter) Stammformen,
die sich in einem Merkmal unterscheiden, sind die Nachkommen in der 1. Tochtergeneration (F1) untereinander
gleich (1. Mendelsche Regel, Uniformitätsgesetz).
2. Mendelsche Regel
Die Merkmale der Elterngeneration (P) spalten in der 2.
Tochtereneration (F2) in bestimmten Zahlenverhältnissen
auf (2. Mendelsche Regel, Spaltungsgesetz).
PHYWE SYSTEME GMBH · Robert-Bosch-Breite 10 · D-37079 · Göttingen · Telefon (05 51) 6 04-0 · Telefax (05 51) 60 41 07
a) Beispiel Pflanze: Wunderblume (Mirabilis jalapa)
Blütenfarbe:
1 Elter rot, 1 Elter weiß
F1-Generation: Blütenfarbe rosa
F2-Generation: Aufspaltung
1/4 Blütenfarbe rot reinerbig
2/4 Blütenfarbe rosa mischerbig
1/4 Blütenfarbe weiß reinerbig
Aufspaltungsverhältnis: 1: 2 :1
a) Beispiel Pflanze: Löwenmäulchen
Blütenfarbe:
1 Elter rot (dominant)
1 Elter weiß (rezessiv)
F1-Generation: Blütenfarbe rot
F2-Generation: 3/4 Blütenfarbe rot (davon
1/4 reinerbig,
2/4 mischerbig)
1/4 weiß reinerbig
Aufspaltungsverhältnis: 3: 1
b) Beispiel Tier: Huhn
1 Elter weiße Federn, 1 Elter schwarze Federn
F1-Generation: Federn schwarzweiB gesprenkelt
F2-Generation: Aufspaltung Federfarbe
1/4 Federfarbe schwarz reinerbig
2/4 Federfarbe schwarzweiß
gesprenkelt mischerbig
1/4 Federfarbe weiß reinerbig
Aufspaltungsverhältnis: 1: 2 :1
2
b) Beispiel Tier: Meerschweinchen
Haarfarbe:
1 Elter schwarzhaarig (dominant),
1 Elter weiBhaarig (rezessiv)
F1-Generation: schwarzhaarig
F2-Generation: Aufspaltung
3/4 schwarzhaarig (davon
1/4 reinerbig,
2/4 mischerbig)
1/4 weißhaarig (reinerbig)
Aufspaltungsverhältnis: 3 :1
DOMINANT-REZESSIVE VERERBUNG EINES
MERKMAL- 2.1 RUCKKREUZUNG PAARES
(MONOHYBRID)
2.1 Rückkreuzung
1. Mendelsche Regel
Wie beim intermediaren Erbgang so ist auch beim dominantrezessivem Erbgang die 1. Mendelsche Regel gültig.
Die Kreuzung eines reinerbigen rotblühenden Löwenmäulchenstammes mit einem reinerbigen weißblühenden ergibt
in der 1. Tochtergeneration nur rotblühende Löwenmäulchen. Das Allel für rote Blütenfarbe ist demnach merkmalbestimmend (dominant), das für weiße Blütenfarbe ist unterdrückt (rezessiv) und tritt in der F1-Generation nicht in Erscheinung.
2. Mendelsche Regel
Wird die F1-Generation unter sich gekreutzt, so zeigt sich in
der F2-Generation die Gültigkeit der 2. Mendelschen Regel.
Die Merkmale der Eltergeneration (P) treten in der F2-Generation in einem bestimmten Verhältnis auf.
a) Beispiel Löwenmäulchen
Die Überprüfung der Annahmen erfolgt durch Rückkreuzung des F1-lndividuums mit dem rezessiven Elter.
Bei der dominantrezessiven Vererbung müßte die
2
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Rückkreuzung des F1-lndividuums mit dem reinerbig
rezessiven Elter (weiße Blütenfarbe) rotblühende (mischerbig) und weißblühende (reinerbig) Löwenmäulchen im Verhaltnis 1: 1 ergeben.
P:
Blütenfarbe weiß (homozygot)
Fl:
Blütenfarbe rot (heterozygot)
Rückkreuzung: 2/4 rot (heterozygot)
2/4 weiß (homozygot)
b) Beispiel Meerschweinchen
P:
weißhaarig (homozygot)
F2:
schwarzhaarig (heterozygot)
Ruckkreuzung: 2/4 schwarzhaarig (heterozygot)
2/4 weiBhaarig (homozygot)
Ist dagegen das zu überprufende Individuum der F2-Generation homozygot (reinerbig), so ergibt die Rückkreuzung
mit dem rezessiven Großelter nur noch phanotypisch gleiche Individuen (rote Löwenmäulchen bzw. schwarzhaarige
Meerschweinchen).
b) Beispiel Meerschweinchen
P:
Haarfarbe weiß (homozygot)
F1:
Haarfarbe schwarz (heterozygot)
Rückkreuzung: 2/4 weißhaarig (homozygot)
2/4 schwarzhaarig (heterozygot)
2.2 Rückkreuzung eines F2-lndividuums mit dem rezessiven Großelter
Da beim dominant-rezessiven Erbgang in der F2-Generation 3 phanotypisch gleiche, aber genotypisch unterschiedliche Individuen auftreten, kann durch Rückkreuzung des
zu untersuchenden Individuums mit dem rezessiven
Großelter der Genotyp herausgefunden werden. Ist das zu
prüfende Individuum heterozygot (mischerbig), so ergibt die
Rückkreuzung mit dem rezessiven Großelter ein Aufspaltungsverhältnis von 1: 1 (für rot zu weiß beim Löwenmäulchen oder für schwarzhaarig zu weißhaarig beim Meerschweinchen).
c)
a) Beispiel Löwenmäulchen
P:
Blütenfarbe weiß (homozygot)
F2:
Blütenfarbe rot (heterozygot)
Rückkreuzung: 2/4 rot (heterozygot)
2/4 weiß (homozygot)
Beispiel Löwenmäulchen
P:
Blütenfarbe weiß (homozygot)
F2 :
Blütenfarbe rot (homozygot)
Rückkreuzung: 4/4 Blütenfarbe rot (heterozygot)
d) Beispiel Meerschweinchen
P:
weißhaarig (homozygot)
F2:
schwarzhaarig (homozygot)
Rückkreuzung: 4/4 schwarzhaarig (heterozygot)
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3
DOMINANTÑREZESSIVE VERERBUNG ZWEIER
MERKMALPAARE (DIHYBRID)
1. Mendelsche Regelung
Die Gültigkeit der 1. Mendelschen Regel wird anhand des
Erscheinungsbildes der F1-Generation erkennbar. Alle Individuen der F1-Generation sind phanotypisch gleich.
2. Mendelsche Regel
Nach dem Spaltungsgesetz treten die Merkmale der P-Generation in der F2-Generation in einem bestimmten Aufspaltungsverhältnis wieder in Erscheinung.
scheinungsbilder (Phanotypen) auf. Zwei von ihnen entsprechen der Elterngeneration (P), eine Form entspricht der
F1-Generation, eine trägt, in neu aufgetretener Kombination, beide rezessiven Merkmale (Neukombination der Erbanlagen).
3.1 Rückkreuzung
Bei der Rückkreuzung wird ein in beiden Merkmalen heterozygotes Individuum der F1-Generation mit dem rezessiven Elter rückgekreuzt.
3. Mendelsche Regel
Liegen die verschiedenen Merkmalpaare nicht im gleichen
Chromosom, so werden sie bei der Bildung der Geschlechtszellen unabhängig voneinander verteilt und frei
kombiniert. Diese Regel der Unabhängigkeit der Erbanlagen, auch Neukombination der Gene genannt, kann an folgendem Modell veranschaulicht werden:
Beispiel Meerschweinchen:
P:
WeiBhaarig, glatthaarig (rezessiv)
F1:
Schwarzhaarig, strupphaarig (heterozygot)
Rückkreuzungsindividuen:
4/16 schwarzhaarig, strupphaarig
(mischerbig für beide Merkmale)
4/16 schwarzhaarig, glatthaarig
(1 Merkmal mischerbig, 1 Merkmal reinerbig)
4/16 weißhaarig, strupphaarig
(1 Merkmal mischerbig, 1 Merkmal reinerbig)
4/16 weißhaarig, glatthaarig
(reinerbig für beide Merkmaie)
Aufspaltungsverhältnis: 1 : 1 : 1 : 1
Beispiel
Meerschweinchen: schwarzhaarig (dominant)
strupphaarig (dominant)
weißhaarig (rezessiv)
glatthaarig (rezessiv)
Fl-Generation:
schwarzhaarig, strupphaarig
F2-Generation:
Aufspaltung
9/16 schwarzhaarig, strupphaarig
(davon
1/16 reinerbig in beiden Merkmalen,
4/16 reinerbig in einem Merkmal,
4/16 mischerbig in beiden Merkmalen)
3/16 schwarzhaarig, glatt (davon
1/16 reinerbig in beiden Merkmalen,
2/16 reinerbig in einem Merkmal)
3/16 weißhaarig, strupphaarig (davon
1/16 reinerbig in beiden Merkmalen,
2/16 reinerbig in einem Merkmal)
1/16 weißhaarig, glatt
(reinerbig in beiden Merkmalen.
Aufspaltungsverhältnis: 9: 3: 3: 1
Es bestehen insgesamt 16 Kreuzungsmöglichkeiten, von
denen einige untereinander gleich sind, so daß genotypisch
9 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten der Merkmale
vorliegen. Aufgrund des dominant-rezessiven Erbganges
beider Merkmalpaare treten jedoch nur 4 verschiedene Er4
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4.
GESCHLECHTSGEBUNDENE VERERBUNG EINES
REZESSIVEN MERKMALS BEIM TIER
(EINFÜHRUNG DURCH DAS WEIBCHEN)
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Erfolgt die Geschlechtsbestimmung durch ein Heterochromosomenpaar (X, Y), so kommt das X-Chromosom bei
einem Geschlecht doppelt, beim anderen jedoch nur einfach, neben dem Y-Chromosom vor. Die im X-Chromosom
liegenden Erbanlagen werden infolgedessen bei der Kreuzung anders verteilt als die in den übrigen Chromosomen,
so daß scheinbare Abweichungen von den Mendelschen
Regeln vorkommen können.
GESCHLECHTSGEBUNDENE VERERBUNG EINES
REZESSIVEN MERKMALS BEIM TIER
(EINFÜHRUNG DURCH DAS MÄNNCHEN)
Wird ein geschlechtsgebundenes, rezessives Merkmal
durch das Männchen in die Kreuzung eingeführt, so ist der
Erbgang anders als bei der Einführung durch das Weibchen.
Beispiel Fruchffliege (Drosophila melanogaster):
P: rotäugiges Weibchen (X, X) (dominant)
rotäugig ist normal
weißäugiges Männchen (X, Y) (rezessiv)
F1-Generation: 2/4 rotäugige Weibchen,
2/4 rotäugige Männchen
F2-Generation: 2/4 rotäugige Weibchen,
1/4 rotäugige Männchen,
1/4 weißäugige Männchen.
Beispiel Fruchffliege (Drosophila melanogaster):
P: weißäugiges Weibchen (X, X) (rezessiv)
rotäugiges Männchen (X, Y) (dominant),
rotäugig ist normal
F1- Generation: 2/4 weißäugige Männchen,
2/4 rotäugige Weibchen
F2-Generation: 1/4 weißäugige Männchen,
1/4 weißäugige Weibchen,
1/4 rotäugige Männchen,
1/4 rotäugige Weibchen.
Die Weibchen der Elterngeneration (P) bilden nur eine Art
von Geschlechtszellen (mit dem Merkmal normaläugig im
X-Chromosom), die Männchen dagegen zwei Arten (mit
dem Merkmal white im X-Chromosom und mit dem Y-Chromosom). Befruchtet eine Samenzelle mit dem Merkmal
white eine Eizelle (Merkmal normaläugig), so entsteht ein
genotypisch heterozygotes, phanotypisch jedoch normaläugiges Weibchen, da sich das Merkmal white rezessiv
verhält. Befruchtet dagegen eine Samenzelle mit dem YChromosom eine Eizelle, so muß ein normaläugiges Männchen entstehen. In der F1-Generation treten also nur normaläugige Tiere auf. Wird in der F1-Generation ein normaläugiges Weibchen mit einem normaläugigen Männchen
gekreuzt, so sind in der F2-Generation genotypisch vier verschiedene Formen möglich. Phanotypisch treten zur Hälfte
normaläugige Weibchen, zu einem Viertel normaläugige
Männchen und zu einem Viertel weißäugige Männchen auf.
Die Weibchen der Elterngeneration (P) bilden nur eine Art
von Geschlechtszellen (mit dem Merkmal white im X-Chromosom), die Männchen dagegen zwei Arten (mit dem
Merkmal normalaugig im X-Chromosom und mit dem YChromosom). Befruchtet eine Samenzelle mit dem Merkmal normaläugig eine Eizelle (Merkmal white), so entsteht
ein genotypisch heterozygotes, phanotypisch jedoch normaläugiges Weibchen, da sich das Merkmal white rezessiv
verhält. Befruchtet dagegen eine Samenzelle mit dem YChromosom eine Eizelle, so muß ein weißäugiges Männchen entstehen. In der F1-Generation treten also zu gleichen Teilen normaläugige Weibchen und weißäugige
Männchen auf. Wird in der F1-Generation ein normaläugiges Weibchen mit einem weißäugigen Männchen gekreuzt,
so entstehen in der F2-Generation vier verschiedene Formen (weißäugige und normaläugige Weibchen und
weißäugige und normaläugige Männchen) zu gleichen Teilen.
LETALFAKTOR
Manche Mutationen können das Erbgut so verändern, daß
die Nachkommen nicht mehr lebensfähig sind. Derartig mutierte Erbanlagen werden als Letalfaktoren bezeichnet.
Der Erbgang entspricht dem der Kreuzung einer F1-Generation reinerbiger Eltern (dominant-rezessive Vererbung
eines Merkmalpaares). Das erwartete Aufspaltungsverhältnis von 3: 1 kann jedoch nicht auftreten, da die für das dominante Merkmal Curly homozygoten Embryonen nicht lebensfähig sind und überhaupt nicht ausgebildet werden.
Dadurch fällt ein Drittel der Tiere mit aufwärts gekrümmten
Flügeln aus, so daß die heterozygoten curly Tiere mit den
normalflügeligen Tieren nur im Verhältnis 2 : 1 auftreten.
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