DE Guide de l`investisseur_livret.indd

Werbung
Leitfaden
für Wertpapieranlagen
INHALT
2
ANLAGEGRUNDSÄTZE
5
VERSCHIEDENE FORMEN DER ANLAGE
6
Anleihen
16
Aktien
24 Investmentfonds
36
Derivate
42 Strukturierte Produkte
Leitfaden
für Wertpapieranlagen
Luc Rodesch
Leiter Private Banking
Sehr geehrte Kundin,
sehr geehrter Kunde,
zum 1. November 2007 ist die neue europäische Finanzmarktrichtlinie (MiFID)
in Kraft getreten; sie sieht die Vereinheitlichung von Bestimmungen vor, mit
denen die Anforderungen an Finanzdienstleistungen erhöht und harmonisiert
werden. Die Richtlinie stellt einen weiteren Schritt zur Verbesserung
des Anlegerschutzes dar, da sie die Transparenz der Informationen über
Finanzinstrumente und Wertpapieraufträge für den Anleger verbessert.
Die Banque de Luxembourg legt großen Wert darauf, ihren Kunden klare
und verständliche Informationen an die Hand zu geben. Um Ihnen in der
komplexen Welt der Finanzmärkte die Orientierung zu erleichtern, haben
wir für Sie diese Broschüre zusammengestellt. In ihm finden Sie einige
Anlagegrundsätze, die Ihnen helfen sollen, informierte Entscheidungen zu
treffen und Ihre langfristigen Anlageziele zu erreichen. Zudem finden Sie
in ihm eine Übersicht über die wichtigsten Finanzinstrumente und die mit
ihnen verbundenen Risiken. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!
BANQUE DE LUXEMBOURG | 1
Anlagegrundsätze
Bestimmen Sie Ihr Anlegerprofil
und Ihren Anlagehorizont
Jede Anlageform zeichnet sich durch ein bestimmtes Maß
an Risiko (Volatilität) und ein Renditepotenzial aus. Je höher
die angestrebte Rendite, umso höher ist auch das Risiko. Als
Anleger sollten Sie Ihr Profil gut kennen, denn dies ist eine
wichtige Voraussetzung, um die Anlageform zu wählen, die Ihrer
Risikobereitschaft und Ihren langfristigen Anlagezielen am
besten entspricht.
Sie sollten von Anfang an darauf achten, dass Ihr zeitlicher
Anlagehorizont mit der von Ihnen gewählten Anlageform
übereinstimmt. Vorübergehend angelegtes Geld (zum Beispiel
für den geplanten Kauf einer Immobilie) sollte nicht in ein
volatiles Produkt investiert werden, da Sie Ihr Portfolio aufgrund
eines Liquiditätsbedarfs ansonsten unter Umständen gerade
dann verkaufen müssten, wenn die Marktlage ungünstig ist.
Investieren Sie über einen längeren Zeitraum
Aufgrund der großen Schwankungen an den Finanzmärkten
ist es schwierig, den optimalen Zeitpunkt für Käufe und
Verkäufe von Wertpapieren zu finden. Um zu vermeiden, dass
ein ungünstiges „Timing“ die Wertentwicklung Ihres Portfolios
beeinträchtigt, empfiehlt es sich, Ihre Anlagen über mehrere
Perioden zu verteilen.
Legen Sie die optimale Anzahl von Anlagewerten fest
Kleine Beträge in viele verschiedene Wertpapiere anzulegen,
verursacht hohe Transaktionskosten. Besser ist es, einen
etwa gleich hohen Betrag in eine bestimmte Anzahl von
Werten zu investieren, wobei 5.000 Euro als Minimum pro
Position angesehen werden. Damit werden Ihre Risiken
gleichmäßig verteilt.
Halten Sie Liquidität zur Verfügung
Diversifizieren Sie Ihre Anlagen
Um nicht zu stark von der Wertentwicklung einzelner
Wertpapiere abhängig zu sein, ist zudem davon abzuraten,
die Anlagen auf eine geringe Anzahl von Positionen zu
konzentrieren. Wenn Ihre Anlage breit gestreut ist, ist
ihre Volatilität geringer als die der einzelnen Bestandteile
des Portfolios. Ein ausschließlich aus Aktien bestehendes
Portfolio gilt dann als diversifiziert, wenn es aus mindestens
20 Einzelwerten besteht, die sinnvoll auf die einzelnen
Regionen und Branchen verteilt sein müssen. Ist der
Gesamtumfang Ihres Portfolios zu gering ist, um dieses
Prinzip der Diversifizierung umzusetzen, ist eine Anlage in
Investmentfonds vorzuziehen.
2
Ein zu 100 % in Wertpapiere investiertes Portfolio lässt wenig
Spielraum für einen unvorhergesehenen Liquiditätsbedarf.
Planen Sie daher immer einen Handlungsspielraum ein, damit
Sie in der Lage sind, Anlagechancen zu nutzen, ohne dazu
Umschichtungen vornehmen zu müssen.
BANQUE DE LUXEMBOURG | 3
Verschiedene Formen
der Anlage
En tant qu’investisseur, vous avez le choix entre différentes
formes de placement plus ou moins risquées.
Elles peuvent être classées en 5 catégories principales :
// les obligations,
// les actions,
// les fonds d’investissement,
// les produits dérivés,
// les produits structurés.
4
BANQUE DE LUXEMBOURG | 5
ANLEIHEN
ANLEIHEN
6
Die Anleihe
als Anlageobjekt
Anleihen (auch festverzinsliche
Wertpapiere, Obligationen, Renten oder
Schuldverschreibungen) bieten den Vorteil,
dass der Anleger sein eingesetztes Kapital bei
Fälligkeit zurückerhält und dank der Zinskupons
während der gesamten Laufzeit der Anleihe
regelmäßige Einkünfte erzielt. Außerdem
verzeichnen hochwertige Anleihen (d. h. mit
einem Rating über BBB) in Zeiten sinkender
Zinsen Kursanstiege und ermöglichen so
substanzielle Gewinne. Das Risiko einer Anlage
in Anleihen wird vor allem von zwei Faktoren
bestimmt: zum einen der Kreditwürdigkeit des
Emittenten (die durch ein sogenanntes Rating
ausgedrückt wird - siehe Seite 10) und zum
anderen der Entwicklung der Zinsen – siehe
Seite 8).
BANQUE DE LUXEMBOURG | 7
Wissenswertes
über Anleihen
Einfluss der Zinsentwicklung
auf die Anleihenkurse
Es besteht eine direkte Korrelation zwischen
den Anleihekursen und dem Zinsniveau:
Wenn die Zinsen steigen, sinken die Kurse,
denn es ist attraktiver, neu emittierte Anleihen
gleicher Bonität zu kaufen, da diese eine
höhere Verzinsung bieten. Umgekehrt steigt
bei sinkenden Zinsen der Kurs von im Umlauf
befindlichen Anleihen, denn diese bieten
höhere Zinssätze. Vor einer Anlage in Anleihen
sollte man sich deshalb einen Überblick
über die Zinsentwicklung verschaffen.
Anleihe
Eine Anleihe ist eine handelbare Schuldverschreibung, die
von einem Unternehmen oder einer öffentlichen Körperschaft
(dem Emittenten) zur Finanzierung seiner/ihrer Investitionen
ausgegeben wird. Der Emittent ist verpflichtet, den entliehenen
Betrag zu einem festgelegten Datum zurückzuzahlen. Während
der Laufzeit der Anleihe erhält der Gläubiger mittels der Kupons
Zinsen in zuvor festgesetzter Höhe. Zum Laufzeitende wird ihm
in der Regel sein gesamtes Kapital vollständig zurückgezahlt.
Während der Laufzeit der Anleihe kann diese wie andere
Wertpapiere auch verkauft werden.
Anleihen empfehlen sich für Anleger, die regelmäßige Einkünfte
erzielen und gleichzeitig ihr Kapital erhalten möchten.
Kupon
Der Kupon ist der zwischen dem Gläubiger und dem Schuldner
(Emittent) vereinbarte Zinssatz und berechtigt zum Bezug der
zu zahlenden Zinsen. Der Kupon wird während der Laufzeit
der Anleihe in der Regel zu festen Kuponterminen gezahlt.
Rendite auf Endfälligkeit
Die Rendite auf Endfälligkeit (oder effektive Rendite)
ist die Rendite, mit der der aktuelle Wert der noch
einzunehmenden Kupons und des Rückzahlungswertes dem
Preis der Anleihe zum Kaufdatum gleichgesetzt wird.
Die Rückzahlung einer Anleihe erfolgt im Normalfall zu 100 %
ihres Ausgabepreises. Die Rendite bei Endfälligkeit ist somit
die tatsächlich erhaltene Rendite einer festverzinslichen
Anlage, die bis zur Endfälligkeit gehalten wird.
8
BANQUE DE LUXEMBOURG | 9
Die Banque de Luxembourg hat sich für das Ratingsystem
von Standard & Poor’s entschieden: Es unterscheidet
zwischen hochwertigen Papieren (AAA bis BBB, auch
„investment grade“) und Titeln minderer Qualität
(BB bis C, auch „speculative grade“), bei denen ein
höheres Ausfallrisiko des Emittenten vorliegt.
Laufzeit
Die Laufzeit ist die „Lebensdauer“ eines Wertpapiers (Anleihe,
Option etc.); sie ergibt sich aus der Differenz zwischen dem
aktuellen Datum und dem Rückzahlungsdatum.
Duration
AAA
Die beste von S&P vergebene Bewertung. Die
Fähigkeit zur Rückzahlung des Kapitals und zur
Ausschüttung der Zinsen ist extrem hoch.
AA
Die Fähigkeit zur Zahlung der Zinsen und
des Kapitals ist weiterhin besonders stark
gewährleistet und weicht nur leicht von der
Kategorie AAA ab.
A
Eine starke Fähigkeit zur Zahlung von Zinsen
und Kapital, wenn sie auch in gewisser
Weise den negativen Auswirkungen bei
Veränderungen von äußeren Einflüssen oder
wirtschaftlichen Bedingungen unterworfen ist.
BBB
Ausreichende Fähigkeit zur Zahlung von Zinsen
und Kapital, aber ungünstige wirtschaftliche
Bedingungen können auf die Bedienung der
Verbindlichkeiten Einfluss nehmen.
BB-B
Der Emittent kann seinen Verpflichtungen
immer noch nachkommen, seine Abhängigkeit
von negativen finanziellen oder wirtschaftlichen
Bedingungen ist jedoch größer.
CCC-C
Die Rückzahlungsfähigkeit bei Laufzeitende ist
zweifelhaft bis extrem zweifelhaft.
10
Die Duration einer Anleihe, ein Maß für die Sensibilität
ihres Kurses für Zinsänderungen, entspricht dem
Zeitraum, nach dem die Rentabilität der Anleihe nicht
mehr von Zinsänderungen betroffen ist: Sie stellt daher
die „mittlere Lebensdauer“ der Anleihe dar, die um alle
Kapitalflüsse (Zinsen und Kapital) aktualisiert wurde.
Rating-Agenturen
Rating-Agenturen sind Unternehmen, die Bonitätseinstufungen
von Emittenten vornehmen. Das Rating bewertet
das mit einer Anleihe verbundene Ausfallrisiko, d. h.
die Kreditwürdigkeit eines privatwirtschaftlichen
Unternehmens oder einer öffentlichen Körperschaft und
damit die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls.
Diese Finanzanalyse und Bonitätseinstufung erfolgt
durch unabhängige Rating-Agenturen wie zum Beispiel
Moody’s, Standard & Poor’s oder Fitch IBCA.
BANQUE DE LUXEMBOURG | 11
Anleihen im Überblick
Hauptrisiken bei
der Anlage in Anleihen
Festverzinsliche Anleihen
Ausfallrisiko
Der Emittent eines festverzinslichen Wertpapiers verpflichtet
sich, dem Käufer der Anleihe während der gesamten Laufzeit
einen gleichbleibenden Zinsertrag und bei Fälligkeit das
Kapital zu zahlen. Der Anleger kann folglich sicher sein,
dass ihm sein Kapital gemäß den vertraglich festgelegten
Modalitäten zurückgezahlt wird. Sein Hauptrisiko liegt
in einer möglichen Zahlungsunfähigkeit bzw. Insolvenz
des Emittenten, die eine Änderung der ursprünglich
festgelegten Zahlungsbedingungen zur Folge hätte.
Je besser das Rating, desto geringer wird das Ausfallrisiko
eingeschätzt. Ein schlechtes Rating hingegen signalisiert
die Anfälligkeit des Emittenten für wirtschaftliche oder
finanzielle Unsicherheiten, so dass seine Fähigkeit zur
Rückzahlung bei Endfälligkeit möglicherweise gefährdet ist.
Variabel verzinsliche Anleihen
Anders als bei klassischen festverzinslichen Anleihen wird
die Verzinsung von variabel verzinslichen Papieren während
ihrer Laufzeit an die Marktbedingungen angepasst.
Nullkupon-Anleihen
Nullkupon-Anleihen (auch Zero-Bonds) sind Anleihen, für
die während der Laufzeit kein Zinskupon gezahlt wird.
Sie werden jedoch zu einem unter dem Nominalwert
liegenden Kurs („unter pari“) ausgegeben und bei
Fälligkeit zum Nominalwert („pari“) zurückgezahlt:
Der Ertrag des Anleiheinhabers stammt somit
ausschließlich aus dem potenziellen Kursgewinn.
12
Zinsrisiko
Dieses Risiko besteht aus möglichen Änderungen des
Marktzinsniveaus. Der Inhaber eines festverzinslichen
Wertpapiers erleidet unter Umständen Kursverluste,
wenn er sein Wertpapier dann verkauft, wenn der
Marktzins über dem Nominalzins seiner Anleihe liegt.
Liquiditätsrisiko
Ursache für das Liquiditätsrisiko ist die Existenz eines
sogenannten Sekundärmarkts, auf dem die Anleihe nach ihrer
Emission ge- und verkauft wird und der von Angebot und
Nachfrage bestimmt wird. Kommt es in einem Markt nicht
zu ausreichend hohen Transaktionsvolumina (mangelnde
Liquidität des Marktes), muss ein Anleger unter Umständen
beim Verkauf Verluste hinnehmen, wenn er seine Position
nicht zu optimalen Bedingungen verkaufen kann.
BANQUE DE LUXEMBOURG | 13
Anleihen oder Aktien?
Risiko der vorzeitigen Rückzahlung
Anleihen sind kein Ersatz für Aktien, sondern eine
eigenständige Anlageform. Aufgrund ihrer geringeren
Volatilität und ihrer schwachen Korrelation mit dem
Aktienmarkt stellen sie in schwachen Aktienmarktphasen
ein nicht zu vernachlässigendes Gegengewicht dar.
Der Emittent einer Anleihe kann ein sogenanntes
Schuldnerkündigungsrecht vereinbaren, so dass er
die Anleihe zu festgelegten Bedingungen (Kurs, Datum)
vorzeitig zurückkaufen darf. Diese Möglichkeit nutzt
ein Schuldner in der Regel dann, wenn die Marktzinsen
unter den Zinssatz der Anleihe fallen; für den Anleger
hat dies u. U. eine Renditeminderung zur Folge.
Weitere Risiken
Entwicklung von Aktien, Anleihen und Geldmarkt
in den USA 1926 bis 2014*
$ 1,000
$ 100
$ 10
$1
$0
’26
’46
’36
Aktien
’56
’66
’76
’86
Anleihen
’96
’06
’14
Quelle: © 2015 Morningstar, Inc. All rights reserved.
$ 10,000
Weitere Risiken sind mit speziellen Anleihetypen verbunden
(nachrangige Anleihen, variabel verzinsliche Anleihen,
Wandelanleihen etc.). Vor einer Anlageentscheidung sollte
das Risiko im jeweiligen Einzelfall bewertet werden.
Geldmarkt
* Bei Wiederanlage der Dividenden ohne Kosten
14
BANQUE DE LUXEMBOURG | 15
Eine Aktie bietet dem Anleger eine Beteiligung an
der Geschäftsentwicklung einer Gesellschaft. Als
Aktionär stellen Sie einem Unternehmen Kapital
zur Verfügung, das ihm zur Finanzierung seiner
Aktivitäten dient. Wenn das Unternehmen in
Konkurs geht, ist das investierte Kapital verloren.
Aktien sind zwar volatiler als Anleihen (siehe
Seite 14), bieten jedoch gleichzeitig bei
einem langfristigen Anlagehorizont bessere
Renditechancen.
Wenn sich das Geschäft des Unternehmens
positiv entwickelt, haben Sie in Form von
Dividendenausschüttungen und einem
steigenden Aktienkurs an der positiven
Entwicklung teil.
16
BANQUE DE LUXEMBOURG | 17
AKTIEN
AKTIEN
Die Aktie als Anlageobjekt
Wissenswertes über Aktien
Dividenden
Arten und Definition
Aktien
Dividende
Aktien sind Eigentumspapiere, die ein Anteilsrecht auf das
Kapital einer Gesellschaft verbriefen und dem Aktionär
das Recht auf eine anteilsmäßige Beteiligung an der
Gewinnausschüttung sowie an allen Entscheidungen, die
im Rahmen der Hauptversammlungen gefasst werden,
verleihen. Aktien börsennotierter Gesellschaften können an
der Börse gekauft und verkauft („frei gehandelt“) werden. Eine
Aktienanlage kann also Gewinne oder auch Verluste einbringen.
Daher ist es wichtig, die Entwicklung der Anlage kontinuierlich
zu verfolgen oder sie als langfristiges Engagement zu
betrachten, bei dem eventuelle Kursrückschläge im Laufe der
Zeit wieder ausgeglichen werden können.
Die Dividende entspricht einem Anteil am Gewinn, der jedes
Jahr an die Aktionäre ausgeschüttet wird und der vom
Bilanzgewinn abhängt, der von der Gesellschaft ausgewiesen
wird. Die Dividende wird in der Regel bar ausgezahlt,
kann aber auch in Form von neuen Aktien erfolgen.
Inhaberaktien
Die Mehrzahl der an Börsen gehandelten Aktien sind sogenannte
Inhaberaktien. Die Identität ihrer Eigentümer ist nicht bekannt.
Namensaktien
Bei Namensaktien wird der Name des Aktionärs im
Register der Gesellschaft geführt. In diesem Fall werden
die Wertpapiere direkt von der Gesellschaft oder einem
Finanzintermediär (Bank o. ä.) verwahrt; dies ist eine
Voraussetzung, damit diese Aktien gehandelt werden können.
Aktien-Dividende
Börsennotierte Unternehmen können ihren Aktionären eine
Dividendenauszahlung in Form von Aktien anbieten. Wenn
sich der Aktionär für diesen Aktientyp entscheidet, erhöht
das Unternehmen sein Grundkapital entsprechend, und der
Aktionär erhält neue Aktien zu relativ günstigen Konditionen.
Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das Kurs/Gewinn-Verhältnis gibt das Verhältnis zwischen
dem Börsenkurs einer Aktie und ihrem Gewinn an: Es
gibt Auskunft darüber, wie oft der jährliche Gewinn pro
Aktie im Kurs der Aktie enthalten ist und ist damit ein
Maß für das Bewertungsniveau der Aktienmärkte.
Neue Aktien
Neue Aktien werden bei verschiedenen Anlässen
ausgegeben: im Rahmen einer Kapitalerhöhung oder
durch Zuteilung von Gratisaktien, bei der Ausschüttung
von Dividenden in Form von Aktien oder bei der
Ausübung von Bezugsrechten bzw. Optionen.
18
BANQUE DE LUXEMBOURG | 19
Aktien im Überblick
Wachstumswerte („growth stocks“)
Zyklische Werte
Wachstumswerte sind Aktien von Unternehmen mit hohem
Wachstumspotenzial, Umsatz- und Gewinnsteigerungen,
von deren Börsenkurs ein schneller Anstieg erwartet
wird. Aufgrund der besseren Wachstumsperspektiven
liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV, siehe Seite 19)
meist über dem Marktdurchschnitt. Wachstumswerte
werden in Baisse-Phasen an den Märkten meist stärker in
Mitleidenschaft gezogen und gelten daher als „aggressiver“.
Dies sind Aktien von Unternehmen, deren Gewinnentwicklung
überwiegend von den Konjunkturzyklen abhängt: Ihr
Geschäft und meist auch ihre Erträge profitieren
von den Wachstumsphasen der Wirtschaft; dagegen
werden sie bei einem Konjunkturabschwung oder einer
Rezession in Mitleidenschaft gezogen. Hierzu zählen
insbesondere die Branche der dauerhaften Gebrauchsgüter
oder die Investitionsgüter- und Baubranche.
Substanzwerte („value stocks“)
Defensive Werte
Substanzwerte sind Aktien, deren Kurs unter
dem eigentlichen („fundamentalen“) Wert des
Unternehmens liegen kann. Dieser Aktientyp ist in
Baisse-Phasen in der Regel weniger betroffen.
Zu dieser Kategorie gehören Aktien, die kaum von der
konjunkturellen Entwicklung abhängig sind. Als Beispiele
können die Nahrungsmittel- und die Pharmaindustrie gelten.
Kleine/große Börsenkapitalisierungen
Dividendenorientierte Werte
Aktien, die dem Anleger mit ihrer Dividende eine Rendite
bieten, die über dem Marktdurchschnitt liegt.
Basisportfolio-Werte
Dies sind solide Werte, bei denen Sicherheit im
Vordergrund steht. Unternehmen dieses Typs sind
meistens auf reifen Märkten positioniert und zeichnen
sich im Gegensatz zu den sogenannten Wachstumswerten
durch ein stetiges, aber moderates Wachstum aus.
20
Aktien mit geringer Börsenkapitalisierung (auch „Small
Caps“) sind kleinere und mittelgroße börsennotierte
Unternehmen. Aktien mit hoher Börsenkapitalisierung (auch
„Large Caps“ oder „Blue Chips“) sind Großunternehmen mit
einer Kapitalisierung in bis zu zweistelliger Milliardenhöhe.
In den USA und Japan kann ihre Börsenkapitalisierung
sogar mehrere hundert Milliarden Dollar betragen.
BANQUE DE LUXEMBOURG | 21
Hauptrisiken bei der
Anlage in Aktien
Unternehmensrisiko
Liquiditätsrisiko
Anders als bei Anleihen stellt der Aktionär dem Unternehmen
nicht Kapital zur Verfügung, sondern wird (Mit-)Eigentümer
des Unternehmens. Daher ist die Entwicklung seiner Anlage
an die Ergebnisse des Unternehmens (Gewinne und Verluste)
gekoppelt. Im Falle eines Konkurses des Unternehmens kann
der Anleger sein gesamtes eingesetztes Kapital verlieren.
Das Liquiditätsrisiko beruht auf der Tatsache, dass
die Börse von Angebot und Nachfrage bestimmt wird.
Kommt es in einem Markt nicht zu ausreichend hohen
Transaktionsvolumina (mangelnde Liquidität des
Marktes), muss ein Anleger unter Umständen beim
Verkauf Verluste hinnehmen, wenn er seine Position
nicht zu optimalen Bedingungen verkaufen kann.
Marktrisiko
Aktien können unvorhersehbaren Kursschwankungen
unterliegen. Dabei sind das (allgemeine) Marktrisiko und
das (spezielle) Unternehmensrisiko zu unterscheiden.
Beide Risiken können sich jedoch addieren, was
zu Verlusten für den Anleger führen kann.
Weitere Risiken
Mit Aktienanlagen sind weitere Risiken verbunden,
so zum Beispiel das Wechselkursrisiko oder das
Zinsrisiko, da die Zinsentwicklung traditionell mit der
Entwicklung auf den Aktienmärkten verbunden ist.
Dividendenrisiko
Die ausgeschüttete Dividende ist vom Ergebnis des
Unternehmens und von seiner Ausschüttungspolitik
abhängig; Dividendenzahlungen können daher eingeschränkt
werden oder sogar ganz ausfallen, wenn der erzielte
Unternehmensgewinn als zu niedrig eingeschätzt wird.
22
BANQUE DE LUXEMBOURG | 23
Ein Investmentfonds („Organismus für
gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“) sammelt
die Gelder einer großen Zahl von Anlegern und
investiert sie in Wertpapiere wie Aktien, Anleihen
und Geldmarktinstrumente. Investmentfonds
werden von professionellen Fondsmanagern
verwaltet und ermöglichen eine Anlage in
Wertpapieren - auch ohne hohen Kapitaleinsatz.
Aufgrund der Streuung der Anlagen sind sie
weniger volatil als eine Direktanlage in einzelne
Finanzinstrumente.
Gleichzeitig kann der Fondsmanager aufgrund
des größeren Umfangs des zur Verfügung
stehenden Kapitals verschiedene Wertpapiere
erwerben, was einem einzelnen Anleger so nicht
möglich wäre. Damit wird das Risiko für den
Anleger gesenkt, denn nur selten verzeichnen
alle Wertpapieren gleichzeitig Verluste.
In manchen Fällen wird das Kapital nicht direkt
in Aktien oder Anleihen investiert, sondern
wiederum in Investmentfonds (OGAW), um
die Anlage noch breiter zu streuen oder sich
an exotischeren oder komplexeren Märkten
zu beteiligen. In diesem Fall spricht man von
Dachfonds.
24
BANQUE DE LUXEMBOURG | 25
INVESTMENTFONDS
INVESTMENTFONDS
Warum in Investmentfonds
investieren?
Wissenswertes über
Investmentfonds
Die Akteure
Investmentfonds vom Typ SICAV
Fondsmanager
Abkürzung für „Société d’investissement à capital
variable“ (Investmentgesellschaft mit variablem Kapital)
luxemburgischen oder französischen Rechts, deren
alleiniger Zweck die Verwaltung eines Wertpapierportfolios
ist. Durch die Anlage in eine SICAV wird der Anleger
Eigentümer der erworbenen Anteile („Anteilseigner“
oder „Aktionär“) und erhält folglich ein Stimmrecht.
Person (Gesellschaft oder natürliche Person), die
mit der Verwaltung der Vermögenswerte eines
Investmentfonds beauftragt wird und dazu unter
Einhaltung der festgelegten Anlagepolitik Wertpapiere
(Aktien, Anleihen usw.) kauft und verkauft.
Investmentfonds vom Typ FCP
Ein sogenannter „Fonds Commun de Placement“ ist
ein Investmentfonds und in Vielem mit einer SICAV
vergleichbar; anders als diese hat er jedoch keine eigene
Rechtspersönlichkeit. Die Anleger sind nicht keine Aktionäre,
sondern „nur“ Anteilsinhaber. Ein FCP muss immer von
einer Verwaltungsgesellschaft verwaltet werden.
Teilfonds
Depotbank
Die Depotbank ist insbesondere für die Verwahrung der
Vermögenswerte des Fonds verantwortlich und überwacht,
ob Verkauf, Ausgabe, Rücknahme und Annullierung der
Fondsanteile gemäß den gesetzlichen Vorschriften erfolgen.
Vertriebsgesellschaft
Unternehmen (in der Regel ein Finanzinstitut), das die
Berechtigung hat, Fondsanteile an die Öffentlichkeit zu
verkaufen.
Wertpapierportfolio, das aus Aktien, Anleihen o. ä. besteht
und in einer bestimmten Währung aufgelegt ist. Häufig
wird eine SICAV aus mehreren Teilfonds gebildet; in
diesem Fall spricht man von einem „Umbrellafonds“.
26
BANQUE DE LUXEMBOURG | 27
Investmentfonds
im Überblick
Anteilsformen
Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Branchenfonds
// Thesaurierende Anteile
Diese Fonds investieren entsprechend ihrer
jeweiligen Anlagepolitik in Aktien, Anleihen oder
Geldmarktinstrumente verschiedener geografischer
Zonen bzw. in einen Wirtschaftssektor.
Fonds, dessen Einkünfte oder Dividenden
automatisch reinvestiert werden, was damit
das investierte Kapital erhöht. Der Anleger
erhält seine Erträge erst beim Verkauf des
Fonds, in Form von Kursgewinnen.
// Ausschüttende Anteile
Fonds, dessen Erträge oder Dividenden
dem Anleger in der vereinbarten
Frequenz ausgeschüttet werden.
Fonds mit festem Anlageprofil
Ein Fonds mit festem Anlageprofil ist ein Investmentfonds mit
definiertem Risikoprofil. Die Gewichtung von Aktien, Anleihen
und Liquidität variiert je nach Profil und berücksichtigt
die Bedürfnisse des Anlegers, seine Risikosensibilität
sowie seinen zeitlichen Anlagehorizont. Fonds mit festem
Anlageprofil sind in den Bereich zwischen klassischen Fonds
und der Vermögensverwaltung mit Mandat einzuordnen.
Indexfonds
Fonds, dessen Strategie es ist, einen Referenzindex und
dessen Performance möglichst genau nachzubilden.
Hedgefonds
Fonds, der sogenannte alternative Anlagestrategien
einsetzt, um eine absolute Rendite zu erzielen, d. h.
einen von der Gesamtmarktentwicklung unabhängigen
Ertrag. Diese Anlageformen sind extrem flexibel und
dem breiten Anlegerpublikum nicht zugänglich.
28
BANQUE DE LUXEMBOURG | 29
Managementstrategien
und -techniken
Asset Allocation
Die Gewichtung unterschiedlicher Anlageklassen, d. h.
die Verteilung des Anlagekapitals auf verschiedene
Finanzinstrumente (Aktien, Anleihen, Geldmarktinstrumente
usw.), Regionen oder Branchen. Je dynamischer das
Anlageprofil, desto höher der Anteil von Aktien.
„Top down“-Ansatz
Methode der Portfoliostrukturierung: Bei der
Gewichtung der Vermögenswerte und Branchen
im Portfolio erhalten makroökonomische Aspekte
Vorrang vor aktienspezifischen Faktoren.
„Bottom up“-Ansatz
Methode der Portfoliostrukturierung, bei der die Auswahl der
Einzelaktien Vorrang hat vor makroökonomischen Aspekten.
Anlageklasse
Multi-Management
Verschiedene Arten und Typen von Wertpapieren,
die einem Anleger zur Verfügung stehen: so zum
Beispiel internationale Aktien, Anleihen oder
Geldmarktinstrumente. Ein Beispiel für eine Anlageklasse
wären europäische Aktien oder Staatsanleihen.
Technik zur Verwaltung eines Anlageportfolios, bei der
weltweit die erfahrensten und erfolgreichsten Fondsmanager
ausgewählt werden, um dem Kunden über ein einziges
Anlageinstrument (z. B. einen Investmentfonds) den Zugang zu
diesen zu ermöglichen. Die einander ergänzenden Anlagestile
der Fondsmanager erlauben eine breite Diversifizierung
und eine bessere Risikokontrolle. Diese Technik kann sich
auch anbieten, wenn ein Fondsanbieter in eine Anlageklasse
investieren möchte, bei der besondere Erfahrung von Vorteil
ist, wie zum Beispiel bei Rohstoffen, Emerging Markets etc.
30
BANQUE DE LUXEMBOURG | 31
Performance- und
Risikomessung bei Fonds
Wissenswertes
zu Investmentfonds
Performance
NIW (Nettoinventarwert)
Gesamtrendite einer Kapitalanlage verglichen mit
dem eingesetzten Kapital. Wenn die Performance
eines Fonds die seines Referenzindex übertrifft,
spricht man auch von „Outperformance“.
Kauf- oder Verkaufspreis eines Investmentsfondsanteils.
Der NIW ergibt sich als Quotient von Gesamtnettoaktiva des
Fonds und Anzahl der ausgegebenen Anteile. Er wird – je nach
Fonds – täglich, wöchentlich oder monatlich berechnet.
Volatilität
Nettovermögen
Maß für die Kursschwankungen eines Wertpapiers
oder Marktes. Je höher die Volatilität, desto
risikoreicher ist das Wertpapier bzw. der Markt.
Entspricht dem Wert der Vermögensgegenstände
des Fonds (Wertpapiere, liquide Mittel usw.)
abzüglich der Verbindlichkeiten (Ausgaben des Fonds
wie z. B. Steuern (Taxe d’abonnement etc.).
Sharpe Ratio (Performance/Volatilität)
Maß für die Rendite eines Portfolios gegenüber
dem eingegangen Risiko. Je höher die Sharpe
Ratio, desto attraktiver die Performance eines
Portfolios bei einem bestimmten Risikoniveau.
Ausgabeaufschlag/Rücknahmegebühr
Beim Kauf bzw. Verkauf von Fondsanteilen zu entrichtende
Gebühren, deren Höhe vom jeweiligen Fonds und der
Vertriebsgesellschaft abhängig ist. Sie werden in der
Regel in Prozent des Nettoinventarwerts ausgedrückt.
Umschichtung
Verkauf von Anteilen eines Teilfonds und
Wiederanlage in einem anderen Teilfonds.
32
BANQUE DE LUXEMBOURG | 33
Hauptrisiken bei der
Anlage in Investmentfonds
Marktrisiko
Zinsrisiko
Der Anteilspreis von Fondsanteilen kann sich verändern und
birgt damit das Risiko von Verlusten. Diese Schwankungen
hängen von den Instrumenten ab, in die der Fonds investiert
(Aktien, Anleihen etc.), ebenso wie von der Marktentwicklung.
Je aggressiver ein Fonds, desto höher ist sein Risiko.
Investmentfonds, die in Geldmarktprodukten oder
Anleihen investieren, spiegeln immer die Sensibilität
dieser Instrumente für Zinsänderungen wider.
Zu unterscheiden ist das (allgemeine) Marktrisiko
vom (speziellen) Risiko des einzelnen Unternehmens.
Bei Aktienfonds ist dieses Risiko jedoch geringer
als bei Direktanlagen in Aktien dieser Gesellschaft:
Durch die Streuung des Fonds wird das Risiko
auf mehrere Wertpapiere verteilt.
Das Risiko von Rentenfonds entspricht dem einer
Anleihe mit gleicher Laufzeit wie der Durchschnitt
der im Portfolio enthaltenen Titel.
Weitere Risiken
Mit Investmentfonds können weitere Risiken
verbunden sein wie z. B. das Wechselkursrisiko.
Transparenzrisiko
Stehen einem Anleger nur unzureichende Informationen
über die Managementstrategie eines Fonds zur Verfügung,
setzt er sich möglicherweise einer aggressiveren
Verteilung des Fondsvermögens aus, als er beabsichtigt,
und geht damit ein höheres Marktrisiko ein.
34
BANQUE DE LUXEMBOURG | 35
Derivate (oder derivative Finanzinstrumente)
sind Anlageinstrumente, mit denen der Anleger
auf die Preisentwicklung (nach oben oder nach
unten) eines Handelsgegenstands („Basiswert“
oder „Underlying“) spekulieren kann, Solche
Basiswerte können Währungen, Aktien, Anleihen,
Edelmetalle oder ähnliches sein.
Die Attraktivität und das Risiko dieser Produkte
liegen in ihrem Hebeleffekt („Leverage-Effekt“).
Kauft man beispielsweise eine Option, ist
das Gewinnpotenzial an die Entwicklung des
Basiswerts gekoppelt, während die Verluste die
gezahlte Prämie nicht übersteigen.
Beim Verkauf eines Derivats dagegen (d. h. wenn
der Käufer seine Option ausübt), ist der Verkäufer
verpflichtet, die vertraglich vereinbarte Menge an
Basiswerten zum festgelegten Preis zu liefern bzw.
zu zahlen. Sein Verlust kann somit theoretisch
unbegrenzt sein, sein Gewinn (die zu Beginn
festgelegte Prämie) ist jedoch fest.
Darüber hinaus können Derivate mit weitaus
geringerem Kapitaleinsatz erworben
werden als der Basiswert selbst. Da
diese Finanzinstrumente jedoch höchst
volatil sind, sollten sie ausschließlich von
erfahrenen Anlegern genutzt werden.
36
BANQUE DE LUXEMBOURG | 37
DERIVATE
DERIVATE
Die Attraktivität von Derivaten
Wissenswertes
über Derivate
Bezugsrechte
Futures
Ein Bezugsrecht verbrieft den Anspruch, nicht aber
die Verpflichtung, auf die Zeichnung einer oder
mehrerer Aktien zu einem im Voraus festgelegten Preis
während einer bestimmten Frist. Charakteristisch für
Bezugsrechte sind der Bezugskurs, das Bezugsverhältnis
(d. h. die Anzahl der Aktien, zu deren Kauf das
Bezugsrecht berechtigt) sowie die Bezugsfrist.
Termingeschäfte („Kontrakte“), die auf den geregelten
Märkten gehandelt werden. Sie haben den Kauf oder
Verkauf eines bestimmten Basiswerts zu einem vorher
festgelegten Zeitpunkt („per Termin“) und Preis zum Inhalt.
Anders als bei Optionen ist der Anleger hier verpflichtet,
sein Recht zum vereinbarten Termin auszuüben.
Contingent Value Rights
Basiswerte können Waren, Währungen, Zinsen,
Anleihen oder auch Börsenindizes sein. Diese Art von
Produkten ist erfahrenen Anlegern vorbehalten.
Die Contingent Value Rights verbriefen für ihren Inhaber das
Recht, zu zuvor festgelegten Konditionen, zu einem bestimmten
Zeitpunkt einen bestimmten Basiswert zu verkaufen.
Warrants
Optionsscheine, die dem Käufer das Recht verleihen, während
einer bestimmten Frist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt
einen Basiswert wie Währungen, Börsenindizes, Zinsen, Aktien
usw. zu einem vorher festgelegten Preis („Ausübungspreis“)
zu kaufen oder zu verkaufen. Ein Warrant wird von einen
Finanzinstitut ausgestellt, das für seinen Vertrieb und
seine Notierung sorgt. Zu unterscheiden sind der „Call
Warrant“, d. h. das Recht auf den Kauf eines Basiswerts
(der auf steigende Kurse setzt), und der „Put Warrant“,
der ein Verkaufsrecht gewährt. Im Unterschied zu einer
Option darf ein Warrant nicht leer verkauft werden. Diese
Art von Produkten ist erfahrenen Anlegern vorbehalten.
38
BANQUE DE LUXEMBOURG | 39
Optionen
Kaufoption aus dem Geld
(„Call out of the money“)
Kaufoption am Geld
(„Call at the money“)
Kaufoption im Geld
(„Call in the money“)
Der Ausübungspreis
liegt über dem aktuellen
Börsenkurs des Basiswerts.
Der Ausübungspreis liegt
etwa in Höhe des aktuellen
Börsenkurses des Basiswerts.
Der Ausübungspreis
liegt unter dem aktuellen
Börsenkurs des Basiswerts.
Verkaufsoption
aus dem Geld
(„Put out of the money“)
Verkaufsoption
am Geld
(„Put at the money“)
Verkaufsoption
im Geld
(„Put in the money“)
Der Ausübungspreis
liegt unter dem aktuellen
Börsenkurs des Basiswerts.
Der Ausübungspreis liegt
etwa in Höhe des aktuellen
Börsenkurses des Basiswerts.
Le prix d’exercice
est supérieur au cours
actuel du sous-jacent.
Eine Option gibt dem Käufer das Recht, während einer
bestimmten Frist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt und
zu einem vorher fest vereinbarten Preis („Ausübungspreis“
oder „strike price“) einen Basiswert wie Währungen,
Aktien, Anleihen, Börsenindizes usw. zu kaufen („Call“)
oder zu verkaufen („Put“). Die Option besitzt einen Wert
(„Prämie“), der ihren inneren Wert und den Faktor Zeit
(die Optionsdauer) widerspiegelt. Der Anleger ist nicht
verpflichtet, sein Recht zum vereinbarten Termin auszuüben.
Diese Art von Produkten ist erfahrenen Anlegern vorbehalten.
Derivate und ihre Risiken
Aufgrund des komplexen und risikoreichen Charakters
dieser Anlageform empfehlen wir Anlegern, sich an
ihren Berater zu wenden, um weitere Informationen
einzuholen. Der Erwerb dieser Produkte setzt die
Unterzeichnung einer Risikoannahmeerklärung voraus.
40
BANQUE DE LUXEMBOURG | 41
Strukturierte Produkte sind Finanzinstrumente,
die die Beteiligung an anderen Basiswerten
(Aktien, Indizes, Zinsen und Rohstoffe)
ermöglichen und gleichzeitig das vom Anleger
eingegangene Risiko durch den Einsatz von
Derivaten (Optionen, Futures etc.) optimieren.
Sie können Börsenindizes zum Inhalt haben,
Aktien oder andere Finanzinstrumente und sind
– je nach Umfang und Struktur eines Vermögens
– geeignete Anlageformen, da sie eine Vielzahl
von Beteiligungen und die Gestaltung der
Risikostruktur ermöglichen. Es existiert eine
große Auswahl in der Konstruktion dieser
Produkte, die aktives und performancestarkes
Management ermöglichen. Gleichzeitig müssen
die einzelnen Komponenten der geplanten Anlage
eingehend geprüft werden, da das Angebot
– und oft auch die Komplexität – dieser Produkte
mittlerweile sehr groß ist.
BANQUE DE LUXEMBOURG | 43
STRUKTURIERTE PRODUKTE
STRUKTURIERTE PRODUKTE
42
Die Attraktivität strukturierter
Produkte
Wissenswertes über
strukturierte Produkte
Strukturierte Produkte
im Überblick
Ein strukturiertes Produkt ist eine Anlageform, mit der sich
ein Anleger an der Entwicklung klassischer Finanzinstrumente
beteiligt und - durch den gleichzeitigen Einsatz von Derivaten
(Optionen, Futures etc.) - das eingegangene Risiko optimiert.
Kapitalgarantieprodukte
Jedes strukturierte Produkt weist ein eigenes Risikoprofil auf,
das sich aus der Kombination der Risiken ihrer Komponenten
(Wertpapier und Option/en) ergibt. Strukturierte Produkte
werden an der Börse und außerbörslich gehandelt.
Die Verwendung von strukturierten Produkten wie z. B.
Kapitalgarantieprodukten in einem Anlegerportfolio hat zum Ziel,
das Kapital zum Laufzeitende zu garantieren und eine eventuelle
Beteiligung am erzielten Gewinn zu ermöglichen.
Ein Produkt mit Kapitalgarantie bietet zwei Vorteile: die
garantierte Rückzahlung des Kapitals bei Fälligkeit und
eine Beteiligung an der positiven Entwicklung eines Korbs
von Werten oder eines Börsenindizes („Partizipationsteil“).
Wenn der Wert des Wertpapierkorbs bzw. der Index während
der Laufzeit fällt, erhält der Anleger nur sein ursprünglich
eingesetztes Kapital zurück. Steigt der Wert, erhält der
Investor sein Kapital zuzüglich eines prozentualen Anteils
der Wertentwicklung des Wertpapierkorbs oder Index.
Diese Produkte setzen sich in der Regel aus einer
Nullkupon-Anleihe (siehe Seite 12), die die Rückzahlung des
Kapitals ermöglicht, und einer Kaufoption (siehe Seite 40)
für einen Wertpapierkorb oder Index zusammen.
Wandelanleihen
Wandelanleihen sind klassische Anleihen mit einem Nennwert,
einem Zinssatz, einer Laufzeit und einem Rückzahlungspreis.
Sie können – sofern der Anleger dies möchte – entsprechend
den im Emissionsvertrag festgelegten Modalitäten in neue
Aktien der emittierenden Gesellschaft umgetauscht werden. Ihr
Hauptvorteil: Bei einem Kursanstieg der Aktie steigt der Kurs
der Wandelanleihe in der Regel im gleichen Maße. Sinkt jedoch
der Kurs der Aktie, verharrt der Kurs der Wandelanleihe bei
einem Mindestkurs, der abhängig von den am Rentenmarkt
gültigen Kursen ist. Der Inhaber einer Wandelanleihe ist
daher bei Baissen des Basiswerts besser geschützt.
44
BANQUE DE LUXEMBOURG | 45
Hauptrisiken bei der
Anlage in strukturierten
Produkten
Reverse Convertibles
Ein Reverse Convertible ist eine Schuldverschreibung,
deren Kupon höher ist als der einer klassischen Anleihe,
bei der die Rückzahlung des Kapitals jedoch vom Kurs eines
Basiswerts verglichen mit einem zuvor festgesetzten Preis
(„Ausübungspreis“ oder „strike price“) abhängt. Wenn der
Kurs der Basiswerts bei Fälligkeit des Reverse Convertible
unter dem Ausübungspreis liegt, erhält der Anleger eine
Rückzahlung in bar oder in Form einer bestimmten Anzahl
von Papieren des Basiswerts zum Ausübungspreis. Liegt der
Kurs der Basiswerts bei Fälligkeit des Reverse Convertible
dagegen über dem Ausübungspreis, erhält der Anleger sein
investiertes Kapital vollständig zurück. In jedem Fall erhält der
Anleger jedoch einen hohen Zinskupon. Dieses Produkt gibt es
auch in defensiveren Varianten, die mit Obergrenzen arbeiten.
Aufgrund des komplexen und risikoreichen Charakters
dieser Anlageform empfehlen wir Anlegern, sich an
ihren Berater zu wenden, um weitere Informationen
einzuholen. Der Erwerb dieser Produkte setzt die
Unterzeichnung einer Risikoannahmeerklärung voraus.
Discount Certificates
Ein Discount Certificate (auch „Discount Note“) ist ein Zertifikat,
das den Anleger dazu berechtigt, einen Basiswert zu einem
unter dem aktuellen Kurs liegenden Preis (Diskont) zu
erwerben. Die Wertsteigerung des Basiswerts zum Laufzeitende
wird allerdings nach oben begrenzt („Cap“). Notiert der
Basiswert zur Fälligkeit unter dem Cap, wird dem Anleger der
Kurswert (bar oder in Form von Wertpapieren) gutgeschrieben.
Liegt der Kurs bei Fälligkeit über dem Kaufpreis, erzielt der
Anleger somit einen Gewinn; im umgekehrten Fall erleidet er
einen Verlust. Notiert der Basiswert zur Fälligkeit hingegen
über dem Cap, erhält der Anleger den Kurswert in bar zum
Cap-Kurs. Bei diesem Produkt wird kein Zinskupon gezahlt.
46
BANQUE DE LUXEMBOURG | 47
Einteilung der Anlageklassen nach
// Risikoniveau
// Erwarteter Performance
// Erforderlichen Vorkenntnissen
// Beabsichtigtem zeitlichen Anlagehorizont
48
PERFORMANCE
SEHR HOHES RISIKO
Aktien mit überwiegender
Aktienkomponente, spekulative
Anleihen, Derivate und ähnliche
Instrumente:
HOHES RISIKO
Anlagen mit überwiegender
Aktienkomponente, Anleihen
minderer Qualität und ähnliche
Instrumente:
MITTLERES RISIKO
Hochwertige Anleihen „investment
grade“ und ähnliche Instrumente:
NIEDRIGES RISIKO
Erstklassige Anleihen und ähnliche
Instrumente:
SEHR NIEDRIGES RISIKO
Geldmarktanlagen und
geldmarktnahe Produkte:
• Festgeldkonten,
• Geldmarktnahe Fonds,
• Strukturierte Produkte
mit geldmarktnahen Basiswerten,
•…
• Anleihen mit einem Rating
von mindestens BBB,
• Mischfonds mit einem
Aktienanteil von maximal 50%,
•…
• Anleihen mit einem Rating
von mindestens A,
• Strukturierte Produkte
der Banque de Luxembourg
mit Kapitalgarantie (>90%),
• Rentenfonds,
• Mischfonds mit einem
Aktienanteil von maximal 25%,
•…
• Aktien aus Industriestaaten,
• Aktienfonds,
• Dachfonds (Aktien)
und Dachhedgefonds,
• Anleihen mit einem Rating
von mind. BB,
• Wandelanleihen,
• High Yield-Fonds,
• Strukturierte Produkte
ohne Kapitalgarantie
• Reverse Convertibles,
•…
• Aktien aus Nicht-Industriestaaten
vergleichbare Aktienfonds,
• Derivate (Optionen, Warrants etc.),
• Anleihen mit einem Rating von unter B,
• Strukturierte Produkte mit Hebeleffekt,
• Hedgefonds,
• Private Equity-Fonds,
•…
ERFORDERLICHER ZEITLICHER ANLAGEHORIZONT
lang (mind. 10 Jahre)
mittel (mind. 4 Jahre)
kurz (mind. 2 Jahre)
ERFORDERLICHE VORKENNTNISSE
sehr umfangreich
umfangreich
mittel
gering
sehr gering
RISIKO
BL/2015 D – Design : ATTOMA
Diese Broschüre möchte Sie vor allem über das Wesen, die
Kennzeichen und die Risiken der wichtigsten Finanzprodukte,
deren Anlage Sie unter Umständen erwägen, informieren
und sensibilisieren. Alle Angaben dienen ausschließlich
der Information und erheben keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Keinesfalls dürfen sie als Anlageberatung
der Banque de Luxembourg verstanden werden.
Die Banque de Luxembourg bietet den Zugang zu den meisten
in diesem Dokument beschriebenen Produkten. Falls Sie
weitere Informationen benötigen oder in eines dieser Produkte
investieren möchten, wenden Sie sich bitte an Ihren Berater.
Banque de Luxembourg
14, boulevard Royal
L-2449 Luxemburg
Tel.: (+352) 499 24 -1
banquedeluxembourg@bdl.lu
www.banquedeluxembourg.com
Herunterladen