Methodenlehre
& Statistik
Sprechstunde
jederzeit nach
Vereinbarung und
nach der Vorlesung
Mathematische und
statistische Methoden II
Wallstr. 3, 6. Stock,
Raum 06-206
Dr. Malte Persike
persike@uni-mainz.de
lordsofthebortz.de
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SoSe 2012
Folie 1
Psychologisches Institut
Johannes Gutenberg Universität Mainz
Methodenlehre
& Statistik
Inhalte
dieser Sitzung
Von Merkmalen zu Variablen
Von Variablen zu Zufallsvariablen – das Experiment
Das Sichere am Zufall: Ergebnisse und Ereignisse
Laplaces Antwort auf die Frage „Was ist eigentlich
Wahrscheinlichkeit?“
Folie 2
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Merkmale & Variablen
Grundlagen
Zufallsexperimente
Eigenschaften, deren Werte bei den statistischen
Einheiten beobachtet werden, heißen Merkmale
Die „Werte“, die ein Merkmal annehmen kann, heißen
Ausprägungen
Stichprobenraum
Die Ausprägungen eines Merkmals können beliebiger Art
sein (z.B. Worte, Formen, Farben etc.)
Eine Variable wird definiert, indem den Ausprägungen
des Merkmals Zahlen zugeordnet werden. Diese Zahlen
heißen Realisationen oder Werte.
Zufallsvariablen
„2“
„13“
Merkmal
Punkte auf Fläche
Folie 3
„5“
„36“
Variable
Zahlen
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Merkmale & Variablen
Notation
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Folie 4
Variablen werden mit Großbuchstaben
symbolisiert, häufig verwendet man X und Y
Die Realisationen einer Variablen werden dann
mit den entsprechenden Kleinbuchstaben
gekennzeichnet, also x und y
Die Menge aller möglichen Realisationen ist der
Wertebereich einer Variablen
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Variablen
Definition
Zufallsexperimente
Variablen werden immer über eine mathematische
Formulierung definiert, z.B.
Merkmal
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Variable
0, wenn
x1: 1,
x : 2,
2 1, wenn
X
x 6 : 6,
5, wenn
Die extensionale Definition zählt alle
Realisationen der Variablen auf und weist ihnen
Symbole zu (x1, x2, …).
Folie 5
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Variablen
Definition
Zufallsexperimente
Variablen werden immer über eine mathematische
Formulierung definiert, z.B.
Merkmal
Stichprobenraum
Variable
X 0
Zufallsvariablen
Die intensionale Definition gibt eine Vorschrift
an, die die Variable und ihre Realisationen
eindeutig spezifiziert.
Folie 6
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Zufallsexperimente
Frage: Wie werden Realisationen symbolisiert?
Stichprobenraum
Hat eine Variable X genau k mögliche Realisationen,
so werden diese fortlaufend mit x1, x2, …, xk indiziert
Zufallsvariablen
Folie 7
Ziel: Eine formale Schreibweise für „Der Wert der
vierten Ausprägung von X“ zu finden
Die Laufindizes dienen dazu, die einzelnen Realisationen eindeutig zu adressieren (Beginn bei 1).
x1: 1, wenn <18
Alter X x2 : 2, wenn <68
x : 3, wenn 68
3
y1: 0, wenn <18
Alter Y y2 : 18, wenn <68
y3 : 68, wenn 68
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Folie 8
Frage: Wie werden Realisationen symbolisiert?
Ziel: Eine formale Schreibweise für „Der Wert der
vierten Ausprägung von X“ zu finden
Hat eine Variable X genau k mögliche Realisationen,
so werden diese fortlaufend mit x1, x2, …, xk indiziert
Die Laufindizes dienen dazu, die einzelnen Realisationen eindeutig zu adressieren (Beginn bei 1)
Das Symbol xj mit j = 1…k bezeichnet dann die j-te
Realisation der Zufallsvariablen X.
Diese Indizierung ist nur für diskrete Variablen
sinnvoll, da stetige Variablen unendlich viele
Realisationen haben
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Frage: Wie werden Merkmalsträger symbolisiert?
Ziel: Eine formale Schreibweise für „Der Wert der
vierten Person in der Stichprobe“ zu finden
Konvention:
Für die Gesamtzahl von Personen wird nahezu
immer das Zeichen n (oder N) benutzt.
Für die Gesamtzahl von Realisationen werden
andere Kleinbuchstaben verwendet (z.B. k)
Dann dient wieder ein Laufindex dazu, die
einzelnen Personen zu adressieren
Folie 9
Das Symbol xi mit i = 1…n bezeichnet dann die i-te
Messung der Zufallsvariablen X.
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& Statistik
Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Zufallsexperimente
Problem: Das Symbol
x3
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Folie 10
kann „die dritte Realisation der Zufallsvariablen X“ sein
oder auch „der Wert der 3. Person in der Stichprobe“
Also: Es muss vorher definiert sein, was der Laufindex
bedeutet, z.B. „Die Variable X habe k Realisationen und
sei an n Personen gemessen worden“.
xi
xj
mit i = 1…n
mit j = 1…k
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Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Skalen
Nominalskala
Notation
In psychologischen Experimenten gibt es oft viele
Variablen, die als UV oder AV erhoben werden.
Beispiel: An einer Stichprobe von Personen verschiedenen Geschlechts wird der durchschnittliche
Alkoholkonsum über einen Monat hinweg gemessen.
Man hat hier offenbar 3 Variablen sowie mehrere
Messungen verschiedener Merkmalsträger
•
•
•
IQ als AV: (X)
Geschlecht als UV (Y)
Alkoholabhängigkeit als UV (Z)
Frage: Wie indiziert man z.B. „Die IQ-Messung des
4. Mannes in der Gruppe der Alkoholiker?“
Folie 11
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& Statistik
Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Skalen
Die Variable Geschlecht (Y) wird in k=2
Ausprägungen gemessen:
y1: 0 = männlich
y2: 1 = weiblich
Nominalskala
Notation
Die Variable Alkoholkonsum (Z) wird diskretisiert in
m=5 Ausprägungen (Jelinek, 1951) gemessen:
Z=
Folie 12
z1:
z2:
z3:
z4:
z5:
0
1
2
3
4
=
=
=
=
=
Kein Alkoholkonsum
Konflikt-/Erleichterungstrinker
Gelegenheitstrinken
Rauschtrinken (Alkoholiker)
Periodisches Trinken (Alkoholiker)
Es nehmen insgesamt n=220 Personen teil
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Skalen
Nominalskala
Notation
Die AV ist der IQ. Dies ist die Variable, deren
Realisation im Experiment bei den
Merkmalsträgern gemessen wird.
Die beiden anderen Variablen sind UVen, deren
Realisationen vor dem Experiment bereits
feststehen, bzw. erhoben werden.
Zur eindeutigen Indizierung des IQ eines
Merkmalsträgers werden nun mehrere
Laufindizes benötigt
Folie 13
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Exkurs: Notation
Indizierung von Realisationen und Merkmalsträgern
Skalen
Nominalskala
Notation
Eine Person fällt immer in eine der km = 25 = 10
Gruppen von Geschlecht und Alkoholkonsum
Der Laufindex für Geschlecht sei r = 1…k und für
Alkoholkonsum s = 1…m
Jede der 10 Gruppen hat also nrs Mitglieder
Jede Person kann eindeutig identifiziert werden über
xirs
Folie 14
mit i=1…nrs
r=1…k, s=1…m
So ist z.B. x4,1,3 der IQ des vierten Mannes unter den
Gelegenheitstrinkern
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Variablen
Typisierung von Merkmalen und Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Die wichtigste Typisierung unterscheidet
diskrete von stetigen (kontinuierlichen) Daten
Hierbei sind Typen von Merkmalen und Typen
von Variablen streng zu unterscheiden.
●
x1: 0, wenn <18
Alter X x 2 : 1, wenn <68
x : 2, wenn 68
3
Zufallsvariablen
●
Folie 15
Alter ist ein stetiges Merkmal. Eine Variable
„Alter“ kann aber diskret definiert werden als
Gleiches gilt z.B. für Intelligenz, Schulleistung,
Sehvermögen, Fahreignung
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Variablen & Messungen
Unterscheidung
Zufallsexperimente
Die empirische Feststellung der Realisation einer
Variablen wird als Messung bezeichnet
Stichprobenraum
Dabei ist zu unterscheiden zwischen der
Beobachtung der Ausprägung des Merkmals und
der Messung der Realisation der Variablen
Zufallsvariablen
Denn: Die Beobachtung kann eine Information in
beliebiger Form erheben (z.B. verbal, bildlich), die
Messung liefert immer eine Zahl.
Die gemessenen Zahlenwerte einer Variablen
heißen Messwerte
Folie 16
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Zufallsexperimente
Eine Variable wird zur Zufallsvariablen, wenn ihre
Realisation in einem Zufallsexperiment
festgestellt wird.
Stichprobenraum
(Zufalls-)Experiment = Ein Satz von Regeln,
unter denen eine bestimmte Handlung ausgeführt
wird (Bedingungskomplex Ξ, „Xi“)
Trial = Eine Durchführung des Experimentes
Zufallsvariablen
Ergebnis = Beobachtung am Ende des Trials
(in beliebiger Form, z.B. als Zahl, Bild, Symbol, Farbe etc.)
Ereignis = Jede beliebige Menge von Ergebnissen
Achtung: Ergebnisse & Ereignisse sind noch nicht
zwangsläufig Realisationen einer Zufallsvariablen
Folie 17
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Folie 18
Variablen
Zufallsvariablen
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Beispiel I: Einmaliger Würfelwurf
Zufallsexperiment (Ξ): Ein 6-seitiger Würfel ist einmal
zu werfen. Er kann nicht auf einer Kante liegen bleiben.
Ergebnis ist die Augenzahl der oben liegenden Seite.
Ergebnisse: Jede mögliche Augenzahl (1, 2, 3, 4, 5, 6)
Ereignisse: „1“, „1 oder 6“, „Augenzahl ≤ 3“, „ungerade
Zahl“, „irgendeine Zahl“
Trial: Der einmalige Wurf des Würfels
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Folie 19
Variablen
Zufallsvariablen
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Beispiel II: Zweimaliger Münzwurf
Zufallsexperiment (Ξ): Eine Münze ist zweimal zu
werfen. Sie kann nicht auf einer Kante liegen bleiben.
Ergebnis ist die oben liegende Seite.
Ergebnisse: Jede mögliche Kombination der zwei
Münzen (K+K, K+Z, Z+K, Z+Z)
Ereignisse: „zweimal dieselbe Seite“, „Kein Kopf“
Trial: Der zweimalige Wurf der Münze
Achtung: Die Durchführung von 2 Trials des
Zufallsexperimentes „Eine Münze wird einmal geworfen“
ist ein anderes Experiment.
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Folie 20
Variablen
Zufallsvariablen
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Beispiel III: Zulassung zum Psychologiestudium
Zufallsexperiment (Ξ): Aus 782 Bewerbern werden 44
verschiedene Personen zufällig ausgewählt. Ergebnis ist
die Menge der 44 Personen.
Ergebnisse: Jede Menge von 44 Personen
Ereignisse: „die 44 Besten“, „die 44 Besten oder die 44
Schlechtesten“, „jede Auswahl von 44 Personen aus den
besten 391“
Trial: Die einmalige Auswahl von 44 Personen
Achtung: Die Durchführung von 44 Trials des
Zufallsexperimentes „Aus 742 Bewerbern wird 1 Person
ausgewählt“ ist ein anderes Experiment.
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Variablen
Zufallsvariablen
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Das Zufallsexperiment ist in weiten Teilen ein sehr
deterministisches Konzept, denn
der Ablauf eines Trials ist a-priori
vollständig bestimmt
die möglichen Ergebnisse sind a-priori
vollständig bestimmt
nur das konkrete Ergebnis (die
Beobachtung) ist a-priori unbestimmt
Daher kann sich die Statistik dem Verständnis des
Zufallsexperimentes über mathematische Hilfsmittel
nähern, nämlich der Mengenlehre
Folie 21
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Zufallsexperimente
Definition: Ergebnisse eines Zufallsexperimentes sind immer Mengen. Diese Mengen können
auch nur aus einem Element bestehen.
Stichprobenraum
Beispiel I: Einmaliger Würfelwurf
Zufallsvariablen
{1}, {2}, {3}, {4}, {5}, {6}
Beispiel II: Zweimaliger Münzwurf
{K, K}, {K, Z}, {Z, K}, {Z, Z}
Beispiel III: IQ-Test
{0}, {1}, {2}, …, {100}, {101}, …
Folie 22
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Zufallsexperimente
Es galt: Ereignis = Jede beliebige Menge
(Kombination) möglicher Ergebnisse eines Trials
Stichprobenraum
Elementarereignisse = die kleinste Menge
disjunkter Ereignisse, in die sich die möglichen
Ergebnisse eines Trials zerlegen lassen
Zufallsvariablen
Zwei Ereignisse E1 und E2 heißen disjunkt
(paarweise unvereinbar), wenn gilt
E1 E2
Schnittmenge
Folie 23
Unmögliches Ereignis
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Beispiel I:
Beim Wurf eines Würfels lauten die Elementarereignisse
{1}, {2}, {3}, {4}, {5}, {6},
Stichprobenraum
nicht aber {{2}, {4}, {6}} oder {{1},{ 5}}
Zufallsvariablen
Beispiel II:
Beim Wurf zweier Würfel sind die Elementarereignisse
(obwohl diese disjunkt sind)
{1,1} , {1,2} , {1,3},…, {6,5}, {6,6},
nicht aber {{1, 6}, {6, 1}} oder {{1, 1}, {3, 3}, {6, 6}}
(und vor allem nicht das Ereignis {1}, das überhaupt nicht vorkommen kann)
Folie 24
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Zufallsexperimente
Die vollständige Menge der Elementarereignisse
eines Zufallsexperimentes heißt
Stichprobenraum Ω.
Stichprobenraum
Der Stichprobenraum umfasst alle
Elementarereignisse (also alle möglichen
Ergebnisse) eines Zufallsexperimentes
Zufallsvariablen
Der Stichprobenraum ist eine Menge
Beispiel: Der Stichprobenraum beim einmaligen
Würfelwurf ist
Ω = {1, 2, 3, 4, 5, 6}
Hinweis: Eigentlich müsste man schreiben: Ω = {{1}, {2}, {3}, {4}, {5}, {6}}
Folie 25
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Partitionierung
Jedes Ereignis E teilt den gesamten
Stichprobenraum immer in zwei Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum
Ereignis E, der andere Teil gehört nicht dazu
Diese Aufteilung nennt man Partitionierung
des Stichprobenraums
„Alle geraden Augenzahlen“
E = {2, 4, 6}
Folie 26
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Partitionierung
Jedes Ereignis E teilt den gesamten
Stichprobenraum immer in zwei Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum
Ereignis E, der andere Teil gehört nicht dazu
Diese Aufteilung nennt man Partitionierung
des Stichprobenraums
„Eins oder Sechs“
E = {1, 6}
Folie 27
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Partitionierung
Jedes Ereignis E teilt den gesamten
Stichprobenraum immer in zwei Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum
Ereignis E, der andere Teil gehört nicht dazu
Diese Aufteilung nennt man Partitionierung
des Stichprobenraums
„Drei“
E = {3}
Folie 28
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Partitionierung
Jedes Ereignis E teilt den gesamten
Stichprobenraum immer in zwei Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum
Ereignis E, der andere Teil gehört nicht dazu
Diese Aufteilung nennt man Partitionierung
des Stichprobenraums
„Irgend eine Zahl“
E = {1, 2, 3, 4, 5, 6}
Folie 29
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Partitionierung
Jedes Ereignis E teilt den gesamten
Stichprobenraum immer in zwei Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum
Ereignis E, der andere Teil gehört nicht dazu
Diese Aufteilung nennt man Partitionierung
des Stichprobenraums
„Keine Zahl“
E = {}
Folie 30
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Zufallsexperimente
Die Menge aller Kombinationen von Ereignissen
aus dem Stichprobenraum heißt SigmaAlgebra σ
Stichprobenraum
Zusätzlich enthält σ noch das unmögliche
Ereignis
Zufallsvariablen
Folie 31
σ umfasst also alle möglichen Kombinationen aus
den Elementarereignissen plus
Merksatz: σ enthält alle Kombinationen von
Ergebnissen eines Zufallsexperimentes, auf die
man wetten könnte
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Zufallsexperimente
Variablen
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Beispiel: Einmaliger Münzwurf
Elementarereignisse: K, Z, S
Stichprobenraum:
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Zufallsvariablen
Ω = {K, Z, S}
, K ,Z ,S ,K , Z ,K , S ,Z , S , K , Z , S
Ω
Die Anzahl der Elemente in der Sigma-Algebra
heißt Mächtigkeit
Achtung: Für die Mächtigkeit spielt die Reihenfolge der Elementarereignisse keine Rolle.
Frage: Was ist hier die Zufallsvariable?
Folie 32
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Zufallsvariablen
Definition
Zufallsexperimente
Eine Zufallsvariable ist eine 1:1 Abbildung
(„bijektiv“) der Elemente des Stichprobenraums auf eine Menge von Zahlen.
Stichprobenraum
Es gelten alle Regeln, die bereits für Variablen
eingeführt wurden.
Zufallsvariablen
Beispiel:
KK,,ZZ,,SS
Folie 33
0, wenn
wenn "K"
"K"
xx11:: -1,
XX
xx22:: 1, wenn "Z"
x : 0,
3 2, wenn "S"
Methodenlehre
& Statistik
Variablen
Variablen
Zufallsvariablen
Zufallsvariablen
Prinzip
Zufallsexperimente
Stichprobenraum
Zufallsvariablen
Beispiel: Experiment = Eimaliger Münzwurf
Definition eines Zufallsexperimentes:
Mögliche Ergebnisse eines
Trials: Kopf, Zahl, Seite
Durchführung eines Trials
und Feststellung des
Ergebnisses: Zahl
Definition des
Stichprobenraums
und damit auch von
Definition einer Zufallsvariablen X()
Messung: X = 1
Frage: Was bedeutet „zufällig“?
Folie 34
Methodenlehre
& Statistik
Laplace
Kolmogoroff
Geschichte
Geschichte der WT
Definition
Anfänge Mitte des 17. Jh. (Cardano, Bernoulli, Huygens,
Pascal, Fermat). Aufgaben des Glücksspiels. Nur
Arithmetik und Kombinatorik.
Vererbung
Weiterentwicklungen im 18.-19. Jh. durch Laplace, Gauss,
Poisson: Fehlertheorie, Ballistik, Populationsstatistik.
Beispiele
Durchbruch zu Beginn des 20. Jh: Entwicklung der WTheorie, Fundament im axiomatischen Aufbau
(Kolmogoroff). Theorie der stochastischen Prozesse
(Wiener, Markov, Khintchin).
Heute zentraler Bestandteil empirischer Forschung:
Informationstheorie, Physik, Bevölkerungsstatistik,
Epidemiologie, Materialprüfung, Statik, Personalauswahl,
psychologische Testung, Versuchsplanung und
Stichprobentheorie.
Folie 35
Methodenlehre
& Statistik
Geschichte
Definition
Vererbung
Beispiele
Laplace
Kolmogoroff
Die Wahrscheinlichkeitsdefinition von Laplace
Wahrscheinlichkeiten im Stichprobenraum
Grundannahme: Alle Elementarereignisse („kleinomega“) im Stichprobenraum Ω sind gleichmöglich
Wenn der Stichprobenraum die k Elementarereignisse 1
bis k enthält, so ist die Wahrscheinlichkeit für jedes von
diesen einfach
1
p i
k
mit i 1 k
p() ist demnach eine auf dem Stichprobenraum definierte
mathematische Funktion (i.e. eine Konstante), die so
genannte Wahrscheinlichkeitsfunktion.
Folie 36
Methodenlehre
& Statistik
Geschichte
Definition
Vererbung
Beispiele
Laplace
Kolmogoroff
Die Wahrscheinlichkeitsdefinition von Laplace
Wahrscheinlichkeiten in der -Algebra
Jedem Ereignis E, welches der σ-Algebra angehört, kann
nun ebenfalls eine Wahrscheinlichkeit zugewiesen
werden.
m = Mächtigkeit der Menge an
gleichmöglichen Elementarereignissen aus Ω, die Teilereignis
von E sind.
m
p( E )
k
„Günstige durch
Mögliche“
k
= Mächtigkeit des Stichprobenraumes (also Anzahl aller
Elementarereignisse aus Ω)
p(E) ist wieder eine Wahrscheinlichkeitsfunktion,
diesmal definiert auf der -Algebra.
Folie 37
Methodenlehre
& Statistik
Geschichte
Definition
Vererbung
Laplace
Kolmogoroff
Die Wahrscheinlichkeitsdefinition von Laplace
Wahrscheinlichkeiten in der -Algebra
Laplaces Definition der Wahrscheinlichkeitsfunktion
p(E) beruht auf dem Prinzip der Partitionierung
Das Ereignis E partitioniert den Stichprobenraum in
Beispiele
● m Elementarereignisse, die Teil von E sind.
● k–m Elementarereignisse, die nicht Teil von E sind
Die Wahrscheinlichkeit p(E) ist also einfach die Summe der
Wahrscheinlichkeiten seiner m Elementarereignisse
1 1
1 m
p( E )
k k
k k
Folie 38
m-mal
Methodenlehre
& Statistik
Geschichte
Definition
Vererbung
Beispiele
Laplace
Die Wahrscheinlichkeitsdefinition von Laplace
Vererbung
Frage: Der Stichprobenraum ist noch nicht die Zufallsvariable X – wie erhält man deren Wahrscheinlichkeiten?
Definition: Die Zufallsvariable „erbt“ die Wahrscheinlichkeitsfunktion des Stichprobenraums, auf dem sie beruht.
Stichprobenraum:
Zufallsvariable:
Folie 39
Kolmogoroff
Bube, Dame, König , As
p 1 ,
4
1 ,
4
1 ,
4
1
4
X x1: 0, x2 : 1, x3: 2, x3 : 4
p x 1 ,
4
1 ,
4
1 ,
4
1
4
Methodenlehre
& Statistik
Geschichte
Definition
Vererbung
Laplace
Kolmogoroff
Die Wahrscheinlichkeitsdefinition von Laplace
Vererbung
Vollständige Schreibweise
für Zufallsvariable und deren
Wahrscheinlichkeitsfunktion:
x1: 0, wenn Bube
x : 1, wenn Dame
X 2
x3 : 2, wenn König
x3 : 4, wenn As
Beispiele
p X
p X
p x
p X
p X
Folie 40
x1 : 1
4
x2 : 1
4
x3 : 1
4
x4 : 1
4
Methodenlehre
& Statistik
Geschichte
Laplace
Kolmogoroff
Die Wahrscheinlichkeitsdefinition von Laplace
Definition
Beispiele
Vererbung
Summe von 2 Würfelwürfen
Beispiele
Anzahl von „Zahl“ bei 3 Münzwürfen
Frage des Landsknechts an Huygens
Folie 41
Methodenlehre
& Statistik
Relevante Excel Funktionen
Wahrscheinlichkeitsrechnung
• Grundrechenarten +, –, ×, /
• SUMME(), PRODUKT()
Folie 42