VWL 03.05.2003 2.3 Zahlungsbilanzgleichgewicht und Aussagewert von Salden in Teilbilanzen (im Buch S. 29) Zb (Zahlungsbilanz) = 0 Teilbilanzen der Zahlungsbilanz können Salden aufweisen, die nicht gleich ( ) 0 sind. z.B.: Warenexporte > Warenimporte Dienstleistungsexporte > Dienstleistungsimporte Handelsbilanzüberschuss: Warenexport – Warenimport > 0 (Warenexport abzüglich Warenimport > 0 ) Leistungsbilanzüberschuss: [ Warenexporte + (Summe linke Seite) ] – [ Warenimporte + (Summe rechte Seite) ] > 0 Kapitalbilanzüberschuss: Kapitalimport – Kapitalexport > 0 Devisenbilanzüberschuss: Abnahme der Währungsreserven – Zunahme der Währungsreserven > 0 Zahlungsbilanz Credit (Zahlungseingänge) Debet (Zahlungsausgänge) 1. Warenexporte 1. Warenimporte 2. Dienstleistungsexporte 2. Dienstleistungsimporte 3. Empfangene Erwerbs- und 3. Geleistete Erwerbs- und Vermögenseinkommen Vermögenseinkommen 4. Empfangene laufende Übertragungen 4. Geleistete laufende Übertragungen 5. Empfangene Vermögensübertragungen 5. Geleistete Vermögensübertragungen 6. Kapitalimporte 6. Kapitalexporte 7. Abnahme an Währungsreserven 7. Zunahme an Währungsreserven 1 bis 5 = Leistungsbilanz (Lb) 6 = Kapitalbilanz ( Kb) 7 = Devisenbilanz (Db) Seite 1 von 10 VWL 03.05.2003 2.4 Die Zahlungsbilanz der Bundesrepublik Deutschland Kapitalbilanzdefizit: Lb + Kb + Db + 100 + ( - 100) + 0 = 0 (sollte 0 sein) = 0 (Aufbau des Vermögens) Leistungsbilanzdefizit: Lb + Kb - 50 + 50 + Db = 0 (sollte 0 sein) + = 0 (Vermögen wird im Ausland aufgebaut) 0 (Abbau des Vermögens) Nettoauslandsaktiva – Nettoauslandsposition // negative Nettoauslandsposition // 2.4. Die Zb der BRD ( 4 ) = Saldo entstanden durch: z.B.: - Veränderung des Wechselkurses - Das Geld ins Ausland schmuggeln Spalte 4 Überschuss = Kapitalimport > als Kapitalexport Tabelle 2 – 1 / im Buch auf Seite 31 z.B.: 1997 Lb + - 2,4 + Kb 0 + + Db 3,4 = 0 BRD hat einen Lb-Defizit aufgewiesen. Würde finanziert durch den Abbau der Währungsreserven (Db) z.B.: 1998 Lb + - 5,6 + Kb (+0,7) + 8,7 + (- 0,2) Spalte (2) (3) (4) + + Db ( - 3,6) = 0 Lb-Defizit : Ausgleich durch Abbau der Kapitalreserven. (bei gleichzeitigem Devisen-Defizit) Laufende Übertragungen – Defizit: z.B. durch: - BRD leistet mehr an EU als es von EU an Leistungen zurückerhält. - Rentner leben im Ausland Handelsbilanz: Jahr 2002 starker Exportüberschuss Leistungen im Rahmen des EU-Haushalts Tabelle 2-2 (im Buch : Seite 32) Geleistete und empfangene Zahlungen Deutschlands im Rahmen der EU Seite 2 von 10 VWL 03.05.2003 2.5 Devisenmarkt und Wechselkurs Internationale Transaktionen, die sich in der Zahlungsbilanz niederschlagen, haben in der Regel zur Folge, dass inländische Währung gegen ausländische Währung getauscht wird. Wechselkursnotierung in der Tagespresse (FT Deutschland 15.10.2002) Tabelle 2-3 a Buch : Seite 33 Preisnotierung: Wert einer Auslandswährung in inländischer Währungseinheit. z.B.: aus europäischer Sicht: 1 $ (US) 1£ e Mengennotierung: = 0,9 € = 1,5 € Wert einer Einheit Inlandswährung in ausländischer Währungseinheit. z.B.: aus europäischer Sicht: e` 1€ 1 € = 1,11 $ (US) = 0,67 ₤ Preisnotierung: Aufwertung des € wenn (gleichbedeutend : ≙ Abwertung des US $ ) z.B.: von 1,11 $ á € auf 1,15 $ á € 1 e = e` 1 e` = e Ab 01.01.1999 gilt in Deutschland Mengennotierung. Was aus deutscher Sicht „Mengennotierung“ ist aus der USA-Sicht gleichzeitig „Preisnotierung“ Was aus der USA-Sicht „Mengennotierung“ ist aus deutscher Sicht gleichzeitig „Preisnotierung“ Kassamarkt : Anbieter und Nachfrager einigen sich auf einen bestimmten Kurs für einen festgelegten Betrag und tauschen die Wahrungen am zweiten Werktag nach Geschäftsabschluss aus. Terminmarkt: die Lieferung und Gegenleistung wird für einen späteren Zeitpunkt, z.B. nach einem Monat, oder bis zu sechs Monaten vereinbart. Angebot und Nachfrage bilden den Wechselkurs Exkurs Seite 3 von 10 VWL 03.05.2003 A G E N D A 2010 1. RV (Rentenversicherung) 2. KV (Krankenversicherung) 3. ALV (Arbeitslosenversicherung) (demographischer Faktor) Demographie: die Beschreibung des Zustandes und der Veränderung von Bevölkerung und Bevölkerungsteilen mit statistischen Methoden. Rentenversicherung Umlageverfahren: Einzahler (EZ) D e D m e D o m e D g o m e D rg o m e D a rg o m e p a rg o m h p a rg o ip h a re g ih p a re ih [ p a g ie r[h p g ie i[erh g ie c irhe[ g ic e [ re h s g ic [re h s g ic ] re h s ic ] d e h s c i] d h s e ic ] d s h e B c ]i e d h e B ]is e d c e B s ih e d c e rB is h e e c e rB is h e e b c ri B s u h [e e b c n rg iu s h g [re b c n ri g u h g [re d b rn g ic e u g re D e D m e D o m e g o m rg o a r g p ra h p a ih p e ih ie e So funktioniert das System Einzahler (EZ) So funktioniert das System nicht Leistungsempfänger (LE) D e D m e D o m e g o m rg o a rg p ra h p a ih p e ih e i[ Leistungsempfänger (LE) g e [ r ig [e r g i c re h ic e h s i c s h ic ] s h c ] d h i] d e i d e B i e e B s e c B s h e rc s h e [c ri g h e [rb rg iiu r[e b e n ig c u g [rb e h n g i D D e e m D m o e D o g m e D rg o m e rg a o m a p rg o p h a rg ih p a re ih p a e ih p e ih e i e Seite 4 von 10 VWL 03.05.2003 Variante: 1970 Kindheit Ausbildung Weiterbildung/Beruf/Familie Ausbildung Weiterbildung/Beruf/Familie Rente 2005 Kindheit Rente rush hour life Lösung: Kindheit Ausbildung Weiterbildung/Beruf/Familie Entweder 1. Erhöhung des Beitragssatzes Rente oder 2. Verschiebung des Renteneintrittsalters oder 3. Senkung des Renten-Niveaus Möglichkeiten : - Versicherungsfremde Leistungen - Umlaufverfahren - Kapitaldeckungsverfahren Zu Krankenversicherung Möglichkeiten um den Beitrag der Krankenversicherung zu senken: - Krankengeld aus dem Beitrag rausnehmen Entlastet: - Beitragszahler - Unternehmer - Umverteilung z.B.: Sozialhilfe Seite 5 von 10 VWL 03.05.2003 Im Buch: Seite 35 Kassamarkt Terminmarkt Zug um Zug-Abwicklung 2 Banktage sind zur Abwicklung erlaubt Abwicklung in der Zukunft - Betrag - Kurs - Zeitpunkt der Abwicklung Kassakurs Terminkurs Unterschied zu den beiden Ist der „Swap-Satz“ Fester Wechselkurs Im Buch: Seite 36 Kassamarkt Kassakurs fixiert Änderung in vorgegebener Bandbreite = Fester Wechselkurs mit Bandbreite Fixierung bezieht sich nur auf Kassakurse. Die Zentralbank muss den Kurs gleichzeitig auch garantieren. Dies bedeutet, dass sie bereit sein muss, zu dem fixierten Kurs zu „verteidigen“. Abb. 2-1: Devisenmarkt und Wechselkursfixierung Wechselkurs e1 (+) e0 (-) e2 Schwankungen ca. 30 % t1 t2 Zeit Devisenmarktintervention der Zentralbank. z.B.: Abwertung der DKr (Dänische Krone) zu US $ DKr / $ : von e0 auf e1 bei t2 t1 : Dänische Zentralbank kauft € und muss dafür DKr verkaufen. Wechselkurs für € steigt. Wechselkurs für DKr sinkt dagegen von e0 auf e2. man spricht von Abwertung des DKr t2: Dänische Zentralbank verkauft € und bekommt dafür DKr. Wechselkurs für € sinkt. Wechselkurs für DKr steigt dagegen von e0 auf e1. man spricht von Aufwertung des DKr Seite 6 von 10 VWL 03.05.2003 Box 2-2: Währungssysteme in der Weltwirtschaft Im Buch: Seite 37 Währungssysteme Feste Wechselkurse (Hard Pegs) Feste, aber anpassungsfähige Wechselkurse Flexible Wechselkurse Feste Wechselkurse (Systeme, die keine Anpassung des Wechselkurses erlauben) Ohne eigene nationale Währung durch .... 3. Currency Board Systeme, die die eigene Währung zu 100% durch Währungsreserven abdecken 1. Dollarisierung 2. Währungsunion Systeme, die auf eine eigene Währung verzichten zwischen festem und flexiblem Wechselkurs: Feste, aber anpassungsfähige Wechselkurse „Weiche“ Wechselkursanbindungen (Soft Pegs) Konventionelle Feste Anbindung an ... 4. einzelne Währung 6. Horizont. Band 9. Dirty Floating dirty =schmutzige Floating = Treiben 7. Crawling Peg 8. Crawling Floating crawling =„kriechend“ 5. Währungskorb Flexible Wechselkurse Systeme mit vergleichsweise freiem Floaten 10. Managed Floating (ohne ex ante Pfad) 11. Unabhängiges Floaten was so viel wie „gelenktes Treiben“ heißt. Hier greift die Zentralbank regelmäßig zur Stabilisierung der Wechselkursentwicklung ein. Hier werden Interventionen bei Erfüllung bestimmter Kriterien - z.B. bei InflationsDifferenzen in bestimmtem Umfang – vorgenommen Wie ersichtlich kann derzeit nicht davon gesprochen werden, dass es weltweit eher feste oder flexible Wechselkurse gibt. Seite 7 von 10 VWL 03.05.2003 Abb. 2-3: Weltweite Währungssysteme Im Buch: S. 38 Dargestellt wird: a) Anzahl der Länder mit Währungssystemen verschiedenen Typs b) Veränderung der Verwendung verschiedener Währungssysteme Abb. 2-4: Entwicklung des €/US$-Wechselkurses Beispiel für eine Wechselkursentwicklung den €/$-Wechselkurs für den Zeitraum zwischen 1976 und 2000. Es gab zum Teil erhebliche Wechselkursschwankungen. Die Kassakurse gegenüber verschiedenen Währungen sind nicht völlig unabhängig. Festgelegter Wechselkurs zwischen: - € und $ : 1,15 $/€ - ¥ und $ : 120 ¥/$ damit liegt auch der Wechselkurs zwischen ¥ und € fest. Er wird wie folgt berechnet: ¥/€ - Kurs = ¥/$ - Kurs $/€ - Kurs ¥/€ - Kurs = 120 ¥/$ 1,15 $/€ ¥/€ - Kurs = 138 ¥/€ „Cross Rate“ = der Wechselkurs, der sich aus der Kombination von zwei Wechselkursen ergibt. Devisenarbitrage = angenommen, dass im obigen Beispiel der Kurs des ¥ gegenüber dem € nicht, wie als „Cross Rate“ berechnet 138 ¥/€, sondern 150 ¥/€ beträgt, so lässt sich diese Differenz zur Erzielung von Gewinnen ausnutzen. z.B.: - wenn man 1 € gegen ¥ tauscht so erhält man dafür 150 ¥ (1€ für 150 ¥) - als nächstes tauscht man die 150 ¥ gegen $ und erhält dafür 1,25 US$ (150 ¥ für 1,25 US$) - zum Schluss tauschen wir die 1,25 US$ gegen € und erhält dafür 1,09€ (1,25 US$ für 1,09€) Durch die Tauschaktionen haben wir aus 1 € 1,09 € gemacht = Devisenarbitrage Nach drei Transaktionen können wir einen 9%igen Ertrag erzielne. Seite 8 von 10 VWL 03.05.2003 2.6 Zahlungsbilanz und Devisenmarkt: Von der Ex-post- zur Ex-anteBetrachtung. Ex-post-Betrachtung: Zahlungsbilanzbericht über die in der Vergangenheit erfolgten Transaktionen Bedeutender aber ist: von welchen Faktoren die verschiedenen internationalen Transaktionen abhängen und in welcher Weise diese auf Zahlungsbilanz einwirken. Ex-ante-Analyse: Zahlungsbilanzanalyse für die Zukunft. Einflussfaktoren: Einkommen Höhe des Wechselkurses Zinsen Wechselkurserwartungen Abb.: 2-5 : Devisenmarkt und Interventionen der Zentralbank (Devisenangebot und Devisennachfrage als Funktion des Wechselkurses in der Preisnotierung) Buch: S. 41 Transaktionen Credit-Seite Zahlungsbilanz Als Devisenangebot Eingänge am Devisenmarkt Debet-Seite Zahlungsbilanz Als Devisennachfrage Abgänge am Devisenmarkt 1. Warenexporte 2. Dienstleistungsexporte 3. Empfangene Erwerbsund Vermögenseinkommen 4. Empfangene laufende Übertragungen 5. Empfangene Vermögensübertragungen 1. Warenimporte 2. Dienstleistungsimporte 3. Geleistete Erwerbsund Vermögenseinkommen 4. Geleistete laufende Übertragungen 5. Geleistete Vermögensübertragungen Wechselkurs $-Nachfrage $-Angebot ZahlungsbilanzÜberschuss e1 e0 e2 ZahlungsbilanzDefizit $ Linearer Zusammenhang und gewöhnlicher Verlauf von Angebots- und Nachfragekurve. - Mit steigendem Wechselkurs werden die ausländische Güter teurer und die Nachfrage nach Importgütern geht zurück. Seite 9 von 10 VWL - 03.05.2003 - Devisennachfrage nimmt ab Devisennachfragekurve verläuft von lins oben nach rechts unten - Das Devisenangebot nimmt mit steigendem Wechselkurs zu (da die in Euro gerechnete Preisforderung inländischer Produzenten mit steigendem Wechselkurs einen geringeren Dollarpreis ergeben) - deutsche Waren werden im Ausland relativ billiger es ist mit Anstieg der Exporte zu rechnen Dollarangebot nimmt zu Devisenangebotskurve verläuft von links unten nach rechts oben. Kurz: $-Nachfrage: wenn $ dann Warenimport Nachfrage $ $-Angebot: wenn $ dann Warenimport Nachfrage $ Wenn die $-Nachfrage trotz fixiertem Wechselkurs steigt: Wechselkurs $-Nachfrage 1 $-Nachfrage $-Angebot ZahlungsbilanzÜberschuss e1 e0 e2 ZahlungsbilanzDefizit $ Die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts Bei e1: Lb + Kb > 0 $-Kauf der ZB WK (Wechselkurs) ; Db-Saldo < 0 z.B.: wenn: Lb + Kb = 13 dann Db = - 13 denn: Lb + Kb + Db = 0 Seite 10 von 10