2321 Kompetenzfeld Qualitätsmanagement
Grundkurs II
Statistik für Produktion und
Dienstleistung
Peter Hackl, Abteilung für
Wirtschaftsstatistik, UZA II, 4. Ebene
Sprechstunden: Fr, 9:00 -10:00
http://statistik.wuwien.ac.at/stat4/hackl/ws03/qmws03.htm
Statistische Grundlagen: Überblick
Literatur:
Hackl & Katzenbeisser, Statistik für
Sozial- und Wirtschaftswissenschaften:
Kap.9: Konzepte der statistischen Inferenz;
Kap. 10.1: Das Lageproblem.
Ledolter & Burrill, Statistical Quality
Control: Kap. 6: Measurements and Their
Importance for Sampling; Kap. 9: Sample
Surveys; Kap. 10: Statistical Inference
under Simple Random Sampling.
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Woher kommen die Daten?
Datengewinnung durch Primärstatistiken
Beobachtung (passiv oder aktiv
[Experiment])
Befragung
der statischen Einheiten
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Messen
Messen: Ist Ergebnis eines
Messprozesses mit
Messinstrumenten
Messverfahren
messenden Personen
Beispiele: gemessen werden (A) die
Länge eines Tisches, (B) die Länge eines
Eies, (C) die Härte von Stahl, (D) die
Zufriedenheit des Käufers eines PKW
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Qualität von Messungen
Kriterien für die Qualität von Messungen
systematischer Fehler (Bias)
Präzision
Reproduzierbarkeit
Stabilität
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Qualität von Messungen,
Forts.
Problembereiche für hohe Datenqualität
Deming (Out of the Crisis, 1986): "Clear
operational definitions"
Soziale Faktoren beeinflussen die
Messung
Sind die Daten relevant für
Fragestellung?
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Prozesse: Messen - Variabilität
Beobachten (Messen) ist zentrales Element
für Qualität von Produktions- und
Dienstleistungsprozessen
Prozessvariabilität
Messvariabilität
Beispiele
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Datenerhebungen (surveys)
Vollerhebung (census) und Stichprobe
Grundgesamtheit (Umfang N; N meist
sehr groß)
Statistische Einheiten, Elemente
Stichprobenrahmen (Liste aller Elemente
der Grundgesamtheit)
Stichprobe (Umfang n; n meist klein)
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Auswahl der Stichprobe
Auswahl ohne Zufallsmechanismus (nonprobability sample survey)
Bequemlichkeits-Stichprobe (convenience
sampling)
Systematische Stichprobe
Auswahl nach Zufallsprinzip (probability
sample survey)
Einfache Zufallsstichprobe (simple random
sample)
Geschichtete Zufallsstichprobe (stratified
random sample)
Systematische Zufallsstichprobe
Klumpen- (Cluster)stichprobe
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Einfache Zufallsstichprobe
jede mögliche Stichprobe vom
Umfang n hat die gleiche
Wahrscheinlichkeit, gezogen zu
werden
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Beispiel 1: Einfache Zufalls-SP
G = {a,b,c,d,e}, n=2: es gibt 10
mögliche Stichproben: (a,b), (a,c),
..., (a,e), ..., (d,e)
Urne enthält 10 Zettel mit den 10
Paaren; wir wählen zufällig einen aus
Urne enthält 5 Zettel mit den 5
Buchstaben; wir wählen zufällig zwei
(ohne Zurücklegen) aus
Zufallszahlen
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Zufallszahlen
In Büchern; z.B. in Ledolter & Burrill,
S.233; Hackl & Katzenbeisser, S. 434
Statistik-Software kann
Pseudozufallszahlen erzeugen, z.B.
EXCEL: Analyse-Funktionen >>
Zufallszahlengenerierung >> Diskrete
Verteilung
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Einfache ZSP: Vor-/Nachteile
Vorteile
Ergebnisse haben keinen systematischen
Fehler (Bias); sie sind "unverzerrt"
kontrollierter Stichprobenfehler
Nachteil
in Praxis nicht leicht realisierbar, oft
aufwendig
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Erhebungsfehler
Reiner Stichprobenfehler (pure
sampling error): Variation des
Ergebnisses dadurch, dass bestimmte
Elemente ausgewählt werden; messbar
Nicht-Stichprobenfehler (nonsampling error): Effekte von schlechter
Repräsentation, Problemen der
Erhebungstechnik, der beteiligten
Personen, schlechte Fehlerkontrolle,
etc.; kaum messbar
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Geschichtete Zufallsstichprobe
Zerlegung der Grundgesamtheit in
Schichten; innerhalb jeder Schicht:
Einfache Zufallsstichprobe
Vorteil: reduzierter Stichprobenfehler
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Beispiel 4: Einkommen
Reine ZSP
Geschichtete ZSP
a=2, b=3, MW=2.5
nicht möglich
a=2, c=6, MW=4.0
a=2, c=6, MW=4.0
a=2, d=7, MW=4.5
a=2, d=7, MW=4.5
b=3, c=6, MW=4.5
b=3, c=6, MW=4.5
b=3, d=7, MW=5.0
b=3, d=7, MW=5.0
c=6, d=7, MW=6.5
nicht möglich
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Klumpenstichprobe
Vollerhebung in zufällig ausgewählten
Teilmengen (Klumpen; Teilmengen, die
die Grundgesamtheit gut
repräsentieren)
Geschichtete und Klumpenstichprobe: sind
Beispiele für zweistufige
Stichprobenverfahren
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Statistische Entscheidungen
Auch „Statistische Inferenz“
Einfache Zufalls-Stichproben
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Beispiel 5: Abfüllmenge
unbekannter Mittelwert μ der Füllmenge
soll geschätzt werden
Stichprobe (n = 25): x-bar = 126.7,
s = 0.5.
Punktschätzer für μ ist x-bar
Konfidenzintervall für μ: x-bar ± c.
Testen von H0: μ = 126.4 gegen H1: μ >
126.4
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Beispiel 6: Ausschussanteil
Unbekannter Ausschussanteil θ
Stichprobe (n = 200) gibt
Ausschussanteil von p = 3.5%
Punktschätzer für θ ist p = 0.035
Konfidenzintervall p ± c
Testen die Nullhypothese H0: θ = 0.02
gegen H1: µ > 0.02
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Stichprobenverteilungen
Wahrscheinlichkeitsverteilungen von
x-bar und p erlauben statistische
Entscheidungsverfahren
Zentraler Grenzwertsatz
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Stichprobenmittelwert
Grundgesamtheit: X mit (beliebiger)
Verteilung, und .
Stichprobenmittelwert x-bar:
Mittelwert von x-bar ist
Standardabweichung (Standardfehler,
standard error) von x-bar ist
StdAbw(x-bar) = /n
Für nicht zu kleines n: x-bar ist
näherungsweise normalverteilt
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Konfidenzintervall für μ
Konfidenzintervall zur Konfidenzzahl γ =
0.95
x-bar ± c
Mit
c = 2/n
genauer: c = 1.96 /n
99.7%-iges KI: x-bar ± 3 /n
90%-iges KI: x-bar ± 1.645 /n
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Test für μ
Lege H0 (μ = μ0) und H1 fest
Wähle den maximal tolerierten p-Wert
(probability value), d.i. die
Wahrscheinlichkeit, den Fehler 1. Art zu
begehen (das Signifikanzniveau, auch mit
bezeichnet); z.B. 0.05
Ziehe die Stichprobe, berechne x-bar
Berechne den p-Wert
Verwerfe H0, wenn der p-Wert kleiner als
ist
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Konfidenzintervall, Test für θ
Analog zu den Aufgaben für μ
Der Anteil p hat analoge
Verteilungseigenschaften zu x-bar:
p ist näherungsweise normalverteilt
N(θ, [θ (1- θ)/n])
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Stichprobenumfang
Bei Vorgabe von c und γ=0.95 kann n
berechnet werden aus
n =(2σ/c)2
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Wahrscheinlichkeitsverteilungen
Testverteilungen: Normal-, t-, ChiQuadrat-, F-Verteilung
Verteilungen in der Zuverlässigkeitstheorie:
Exponentialverteilung
Gammaverteilung
Weibullverteilung
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