Aufgabenblatt zum Seminar 13
PHYS70357 Elektrizitätslehre und Magnetismus
(Physik, Wirtschaftsphysik, Physik Lehramt, Nebenfach Physik)
Othmar Marti, (othmar.marti@uni-ulm.de)
15. 07. 2009
1 Aufgaben
1. Zwei gleiche Ladungen π = 10−3 C verschiedenen Vorzeichens im mittleren Abstand von
2π = 1 cm schwingen harmonisch und gegenphasig mit einer Frequenz von 10 MHz und
einer Amplitude von Δ = 5 µm. Wie gross ist das elektrische und magnetische Feld im
grösseren Abstand (z.B. 1 m) in der Ebene durch den gemeinsamen Schwerpunkt der
Ladungen mit der Ebenennormalen parallel zur Schwingungsrichtung der Ladungen?
2. In Medien wird die Richtung und der Betrag des Energieusses einer elektromagnetischen
Welle durch den Poynting-Vektor beschrieben.
πΊ (π , π‘) = π¬ (π , π‘) × π― (π , π‘)
Die Einheit von π ist J m−2 s−1 . Die Intensität an einer durch die Normale π denierten
Ebene ist
π
1
πΌπ (π) = β¨β£πΊ(π)β£β©π‘,⊥ = πΊ 0 (π) ⋅
2
β£πβ£
Berechnen Sie mit den Fresnelschen Formeln für nichtmagnetische Substanzen für die
π -Polarisation
sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ) − sin (πΌ) cos (πΎ(πΌ))
sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ) + sin (πΌ) cos (πΎ(πΌ))
sin(πΌ − πΎ(πΌ))
= −πΈπ
sin(πΌ + πΎ(πΌ))
2 sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ)
πΈπ‘ = πΈπ
sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ) + sin (πΌ) cos (πΎ(πΌ))
2 sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ)
= πΈπ
sin(πΌ + πΎ(πΌ))
√
√
π1 sin (πΌ) = π2 sin πΎ
πΈπ = πΈπ
und die π-Polarisation
tan[πΌ − πΎ(πΌ)]
tan[πΌ + πΎ(πΌ)]
2 sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ)
πΈπ‘ = πΈπ
sin[πΌ + πΎ(πΌ)] cos[πΌ − πΎ(πΌ)]
πΈπ = πΈπ
15. 07. 2009
EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
2
die reektierte Intensität für π - und π-Polarisation bei gegebener fester einfallender Intensität πΌ0 und variablem Einfallswinkel 0 ≤ πΌ ≤ π2 . Dabei soll π2 > π1 sein.
3. Berechnen Sie für die folgenden Materialien den Reexionskoezienten πΌπ
/πΌ0 bei senkrechtem Einfall auf die Grenzäche Luft/Material und auf die Grenzäche Material/Luft.
Material
π
π
GaAs
10.89 1
InSb
15.7 1
Diamant 5.7 1
4. Ein Polarisator (Durchlassrichtung π
) schwächt eine auf ihn fallende Welle (mit einer
Intensität πΌ0 und einer Polarisationsrichtung π) ab gemäss
(
πΌ = πΌ0 πΎ
π
⋅π
ππ
)2
mit πΎ ≤ 1 = allgemeiner Schwächungskoezient.
Um die Polarisationsrichtung einer Welle um π4 zu drehen, werden nun π solcher Poπ
gegenüber den vorderen verdreht bzw.
larisatoren hintereinandergestellt, jeder um 4π
gegenüber der Einfallsrichtung π. Wie gross ist die ankommende Intensität? Bei welchem
π ist diese Intensität maximal (für πΎ = 0, 9; 0, 95; 0, 99; 0, 999)?
5. Ein Sender werde mit einer Intensität von 50 pW m−2 empfangen. Wie gross sind die
Eektivwerte der elektrischen und magnetischen Feldstärke?
6. Eine elektromagnetische Welle mit einer Wellenlänge π = 512 µm trit senkrecht auf eine
planparallele Platte aus Diamant mit der Dicke π·. Berechnen Sie für Dicken 0 ≤ π· ≤
1 mm die Intensität des transmittierten und reektierten Lichtes.
7. Die Leuchtkraft der Sonne beträgt 3.82 ⋅ 1020 MW. Nehmen Sie an, Sie können die Sonnenstrahlung durch harmonische Schwingungen beschreiben.
a) Wie gross ist dann der Poyntingvektor in Erdentfernung (mittlerer Bahnradius der
Erde 150 ⋅ 106 km)?
b) Wie gross ist der mittlere Betrag des elektrischen und magnetischen Feldes hier?
c) Wie gross ist die Sonneneinstrahlung (pro m2 und s) in Ulm (48.4β nördliche Breite,
10β östliche Länge) am Frühjahrsanfang Frühjahrsanfang um 12:20 Uhr MEZ?
2
c 2009
β
Ulm University, Othmar Marti
3
EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
15. 07. 2009
8. (Im Seminar 12 Minuten)
Welchen Winkel muss die Sonne mit dem Horizont bilden, damit das von der Oberäche
eines (ruhigen) Sees reektierte Licht vollständig polarisiert ist? Die relative Dielektrizitätszahl des Wassers ist π = 169 = π2 .
π -Polarisation
πΈπ = −πΈπ
sin(πΌ − πΎ(πΌ))
sin(πΌ + πΎ(πΌ))
π-Polarisation
πΈπ = πΈπ
√
c 2009
β
tan[πΌ − πΎ(πΌ)]
tan[πΌ + πΎ(πΌ)]
π1 sin(πΌ) =
√
π2 sin(πΎ)
Ulm University, Othmar Marti
3
15. 07. 2009
EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
4
2 Lösungen
1. Laut Skript (Gleichung 6.49) ist das elektrische Feld im Abstand π von einer mit π
harmonisch schwingender Ladung π (Amplitude π§0 ) zur Zeit π‘ und dem Winkel Θ zwischen
Richtung der Schwingung und Ausbreitungsrichtung, also dem Ortsvektor π,
πΈ (π, Θ, π‘) =
[ (
ππ§0 π 2 1
π )]
sin
π
π‘
−
sin Θ
4ππ0 π2 π
π
Der Winkel Θ ergibt sich (mit π = Abstand des Strahlers von der Mittelebene) zu
Θ=
π
π
+ arcsin
2
π
Eine schwingende Ladung π würde im Abstand π von der Verbindungsgeraden der Ladungen (d.h. π2 = π2 + π2 ) ein Feld mit der Amplitude
π ⋅ π§π π 2
1
√
πΈ0 =
sin
4ππ0 π2 π2 + π2
(
π
π
+ arctan
2
π
)
≈ 0.4 V m−1
verursachen (Zahlenwert gilt für π = 1π). Da die zweite Ladung entgegengesetzt zur
ersten schwingt, also um π phasenversetzt, heben sich in grosser Entfernung die Felder,
herrührend von den Schwingungen beider Ladungen, auf. Im Nahbereich allerdings bleibt
ein Anteil bestehen, da die Ausbreitungsrichtungen der beiden Wellen verschieden ist.
Der Restanteil wäre
π
πΈπππ π‘ = 2πΈ0 = 0.008 V m−1
π
Ob allerdings die Voraussetzungen beim Berechnen von Gleichung (6,49) hier im Nahbereich noch erfüllt sind, muss extra geprüft werden.
2. Wir benötigen
(√
sin (πΎ(πΌ)) =
und
√
cos (πΎ(πΌ)) =
1−
)
π1
sin(πΌ)
π2
(√
)2
π1
sin(πΌ)
π2
Für den Intensität können wir die skalare Variante des Pointing-Vektors verwenden
1
1
1
πΌ = π = πΈπ» =
πΈ2
2
2
2π0 π
Weiter ist
sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ) − sin (πΌ) cos (πΎ(πΌ))
sin (πΎ(πΌ)) cos (πΌ) + sin (πΌ) cos (πΎ(πΌ))
√
(√
)
)2
(√
π1
π1
sin(πΌ)
cos
(πΌ)
−
sin
(πΌ)
1
−
sin(πΌ)
π2
π2
√
= πΈπ (√
)
(√
)2
π1
π1
sin(πΌ)
cos
(πΌ)
+
sin
(πΌ)
1
−
sin(πΌ)
π2
π2
πΈπ,π = πΈπ
4
c 2009
β
Ulm University, Othmar Marti
5
EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
15. 07. 2009
Für die Intensität erhält man
πΌπ,π =
1
πΈ2
2π0 π π
β
√
(√
) 2 β2
π1
sin(πΌ) cos (πΌ) − sin (πΌ) 1 −
sin(πΌ) β
π2
1 β
βπΈπ
β
√
=
)
(√
)2 β
2π0 π β (√ π1
π1
sin(πΌ) cos (πΌ) + sin (πΌ) 1 −
sin(πΌ)
π2
π2
√
β (√
)
)2 β2
(√
π1
π1
sin(πΌ) cos (πΌ) − sin (πΌ) 1 −
sin(πΌ) β
π2
π2
β
1
β
√
πΈπ2 β
=
)
(√
)2 β
2π0 π β (√ π1
π1
sin(πΌ) cos (πΌ) + sin (πΌ) 1 −
sin(πΌ)
π2
π2
√
β (√
)
) 2 β2
(√
π1
π1
sin(πΌ) cos (πΌ) − sin (πΌ) 1 −
sin(πΌ) β
π2
π2
β
β
√
= πΌπ2 β
(√
)
)2 β
β (√
π1
π1
sin(πΌ) cos (πΌ) + sin (πΌ) 1 −
sin(πΌ)
π2
π2
(√
π1
π2
)
Bei der π-Polarisation erhält man
πΈπ,π = πΈπ
sin (πΌ) cos (πΌ) − sin πΎ cos πΎ
sin πΎ cos πΎ + sin (πΌ) cos (πΌ)
(√
πΈπ,π
πΌπ,π =
π1
π2
)√
(√
)2
π1
sin(πΌ)
1−
sin(πΌ)
π2
sin (πΌ) cos (πΌ) −
= πΈπ (√
(√
)√
)2
π1
π1
1−
sin(πΌ)
sin(πΌ) + sin (πΌ) cos (πΌ)
π2
π2
1
πΈ2
2π0 π π,π
β
)√
(√
) 2 β2
π1
π1
sin (πΌ) cos (πΌ) −
sin(πΌ)
1−
sin(πΌ) β
π2
π2
1 β
βπΈπ
β
√
=
)
(√
)2
β
2π0 π β (√ π1
π1
+
sin
(πΌ)
cos
(πΌ)
sin(πΌ)
1
−
sin(πΌ)
π2
π2
β
(√
)√
(√
) 2 β2
π1
π1
sin(πΌ)
1−
sin(πΌ) β
π2
π2
β sin (πΌ) cos (πΌ) −
1
β
√
=
πΈπ2 β
)
(√
)2
β
2π0 π β (√ π1
π1
sin(πΌ)
1
−
sin(πΌ)
+
sin
(πΌ)
cos
(πΌ)
π2
π2
β
(√
)√
(√
) 2 β2
π1
π1
sin(πΌ)
sin(πΌ) β
1−
π2
π2
β sin (πΌ) cos (πΌ) −
β
√
= πΌπ2 β
)
(√
)2
β (√
β
π1
π1
sin(πΌ)
1−
sin(πΌ) + sin (πΌ) cos (πΌ)
π2
π2
c 2009
β
(√
Ulm University, Othmar Marti
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EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
Reflektierte Intensität (s−Polarisation)
1
1
0.6
Ir,p, ε 1 = 1.0
Ir,p, ε 1 = 1.5
Ir,p, ε 1 = 2.0
Ir,p, ε 1 = 3.0
0.8
I/I0
I/I0
Reflektierte Intensität (p−Polarisation)
Ir,s, ε 1 = 1.0
Ir,s, ε 1 = 1.5
Ir,s, ε 1 = 2.0
Ir,s, ε 1 = 3.0
0.8
6
0.6
0.4
0.4
0.2
0.2
0
0
0
0.2 0.4 0.6 0.8
1
1.2 1.4
0
0.2 0.4 0.6 0.8
1
1.2 1.4
α
α
Reflektierte Intensität (s−Polarisation)
Reflektierte Intensität (p−Polarisation)
3. Die Lösungen sind:
1
0.8
Ir,p, ε 1 = 10.89 (GaAs)
Ir,p, ε 1 = 15.7 (InSb)
Ir,p, ε 1 = 5.7 (Diamant)
0.8
0.6
I/I0
I/I0
1
Ir,s, ε 1 = 10.89 (GaAs)
Ir,s, ε 1 = 15.7 (InSb)
Ir,s, ε 1 = 5.7 (Diamant)
0.6
0.4
0.4
0.2
0.2
0
0
0
0.2 0.4 0.6 0.8
1
1.2 1.4
0
0.2 0.4 0.6 0.8
α
1
1.2 1.4
α
4. Bei einem Polarisator, dessen Durchlassrichtung gegenüber dem einfallenden polarisierten
Licht um Δπ gedreht ist, berechnet sich die durchkommende Intensität in Richtung des
Polarisators zu
πΌ = πΌ0 ⋅ πΎ ⋅ (cos (Δπ))2
(mit πΎ = Abschwächungskoezient, unabhängig von der Polarisationsrichtung).
Sind π solcher Polarisatoren hintereinander gestellt mit jeweils gleichem Δπ so ergibt
sich die Intensität des polarisierten Lichtes nach dem letzten zu
πΌ = πΌ0 πΎ π ⋅ (cos Δπ)2π
π
für π Polarisatoren zur Drehung der Richtung des polarisierten Lichtes
Hier ist Δπ = 4π
π
um 4 . Wenn im Polarisator keine Dämpfung auftritt, also πΎ = 1 gilt, kann die ganze
Intenstität des einfallenden Lichtes in die gewünschte Richtung gebracht werden, wenn
die Zahl der Polarisatoren gegen ∞ geht. Bei Dämpfung im Polarisator (πΎ < 1) gibt es
eine optimale Anzahl π zum Erreichen der grössten Intensität.
π
Diese ergibt sich aus πΌ = πΌ0 πΎ π ⋅ cos 4π
Zum Bestimmen des Maximums dieser Funktion ist es einfacher, diese vorher zu logarithmieren (Maximum wird dabei erhalten):
(
)2π
( ( π ))
ln (πΌ) = ln (πΌ0 ) + π ⋅ ln (πΎ) + 2π ⋅ ln cos
4π
6
c 2009
β
Ulm University, Othmar Marti
7
EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
15. 07. 2009
Die Ableitung nach π des Logarithmus der Funktion ist:
[
( ( π ))]
π ln (πΌ0 ) + π ⋅ ln (πΎ) + 2π ⋅ ln cos 4π
ππ
(π ) (
( ( π ))
− sin 4π
π )
(π ) ⋅ − 2
= ln (πΎ) + 2 ln cos
+ 2π
4π
4π
cos 4π
)
(
π
( ( π ))
π sin 4π
(π )
= ln (πΎ) + 2 ln cos
+
4π
2π cos 4π
Die Lösung wird am einfachsten graphisch gesucht.
d ln(I)/dN
Ladungsverteilung
0.9
0.8
0.7
0.6
0.5
0.4
0.3
0.2
0.1
0
−0.1
−0.2
K=0.9
K=0.95
K=0.99
K=0.999
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
N
Bei der Darstellung sieht man nichts. Es ist besser die π -Achse zu logarithmieren.
Ladungsverteilung
d ln(I)/dN
0.004
πΎ
0.9
0.95
0.99
0.999
0.002
0
K=0.9
K=0.95
K=0.99
K=0.999
−0.002
−0.004
1
10
N
π
3
5
7
24
100
5. Aus
πΊ (π , π‘) = π¬ (π , π‘) × π― (π , π‘)
c 2009
β
Ulm University, Othmar Marti
7
15. 07. 2009
EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
8
Gegeben ist hier πππ π =
. Dann ist ππππ₯ = πΈπππ₯ π»πππ₯ und πππ π =
1
Also ist mit πΈππ π = √2 πΈπππ₯ und π»ππ π = √12 π»πππ₯ .
1
π
2 πππ₯
folgt im Vakuum (oder in der Luft) mit π0 ⋅ π» = π΅ =
πΈ
π
oder π» =
πππ π = πΈππ π ⋅ π»ππ π
πππ π = πΈππ π ⋅ π»ππ π
√
πΈππ π = πππ π ⋅ π0 ⋅ π
√
πππ π
π»ππ π =
π0 ⋅ π
√1 πΈπππ₯
2
)(
√1 π»πππ₯
2
und πΈ = π0 ⋅ π ⋅ π»
2
πΈππ
π
π0 π
=π0 ⋅ π ⋅ π» 2
=
√
πΈππ π =
=137.29 µV m−1
π»ππ π
=364.18 nA m−1
50 ⋅ 10−12 W m−2 ⋅ 4π ⋅ 10−7 N A−2 ⋅ 3 ⋅ 108 m s−1
√
50 ⋅ 10−12 W m−2
=
4π ⋅ 10−7 N A−2 ⋅ 3 ⋅ 108 m s−1
6. Das Licht läuft wie folgt durch denn Diamanten
Strahlengang bei einem Fabry-Perot-Etalon (nach Hecht)
8
πΈ
π0 ⋅ π
(
c 2009
β
Ulm University, Othmar Marti
)
.
9
EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
15. 07. 2009
Wir verwenden die Gleichung
π1 − π2
π1 + π2
2π1
= πΈπ
π1 + π2
π2 − π1
= πΈπ‘,1
π1 + π2
2π2
= πΈπ‘,1
π1 + π2
πΈπ,1 = πΈπ
Reexion an der ersten Grenze
πΈπ‘,1
Transmission an der ersten Grenze
πΈπ,2
πΈπ‘,2
Reexion an der zweiten Grenze
Transmission an der zweiten Grenze
und
πΈπ,1
πΈπ
πΈπ‘,1
πΈπ
πΈπ,2
πΈπ‘,1
πΈπ‘,2
πΈπ‘,1
π‘ ⋅ π‘′
=π
=π‘
= π′
= π‘′
π1 − π2
π1 + π2
2π1
=
π1 + π2
π2 − π1
=
π1 + π2
2π2
=
π1 + π2
Reexion an der ersten Grenze
=
Transmission an der ersten Grenze
=−π
Reexion an der zweiten Grenze
Transmission an der zweiten Grenze
= 1 − π2
√
Die Diamantplatte mit dem Brechungsindex ππ· hat planparallelen Oberächen. Im
Aussenraum sei auf beiden Seiten π = 1. Die Abbildung zeigt die reektierten und gebrochenen Strahlen. Die reektierten Strahlen interferieren in dem weit entfernten Punkt π ,
die transmittierten Strahlen im weit entfernten Punkt π ′ . Wenn der Diamant die Dicke
π· hat und der Winkel der Strahlen zur Normalen im Inneren des Etalons π½ = 0 ist, dann
ist der Gangunterschied zweier benachbarter Strahlen
√
Λ = 2 ππ· π·
Den allgemeinen Fall kann man berechnen, indem man die durch die einfallende Welle πΈ˜0 (π‘) = πΈ0 ππππ‘ angeregten reektierten Teilwellen aufschreibt, wobei zwischen zwei
Teilwellen die Phasenverschiebung πΏ = π0 Λ = 2π
Λ sind
π
πΈ˜1π (π‘)
πΈ˜2π (π‘)
πΈ˜3π (π‘)
πΈ˜4π (π‘)
=
=
=
=
..
.
πΈ0
πΈ0
πΈ0
πΈ0
πππππ‘
π‘′ π′ π‘ππ(ππ‘−πΏ)
π‘′ π′3 π‘ππ(ππ‘−2πΏ)
π‘′ π′5 π‘ππ(ππ‘−3πΏ)
πΈ˜π π (π‘) = πΈ0 π‘′ π′(2π −3) ππ(ππ‘−(π −1)πΏ)
..
.
c 2009
β
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9
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EM 2009, Aufgabenblatt Nr. 13
10
Die resultierende Welle ist die Summe aller Teilwellen
πΈ˜π = πΈ˜1π + πΈ˜2π + πΈ˜3π + πΈ˜4π + . . .
Eingesetzt ergibt sich
πΈ˜π = πΈ0 πππππ‘ + πΈ0 π‘′ π′ π‘ππ(ππ‘−πΏ) + πΈ0 π‘′ π′3 π‘ππ(ππ‘−2πΏ) + πΈ0 π‘′ π′5 π‘ππ(ππ‘−3πΏ) + . . .
Zusammengefasst ergibt sich
]}
{
[
πΈ˜π = πΈ0 ππππ‘ π + π‘′ π′ π‘π−ππΏ 1 + π′2 π‘π−ππΏ + π′4 π−π2πΏ + +π′6 π−π3πΏ + . . .
{
[
]}
)1 (
)2 (
)3
(
= πΈ0 ππππ‘ π + π‘′ π′ π‘π−ππΏ 1 + π′2 π‘π−ππΏ + π′2 π‘π−ππΏ + π′2 π‘π−ππΏ + . . .
Für π′2 π−ππΏ < 1 konvergiert die geometrische Reihe. Wir erhalten
]
[
π‘′ π′ π‘π−ππΏ
πππ‘
˜
πΈπ = πΈ0 π
π+
1 − π′2 π−ππΏ
Mit den Stokeschen Relationen π′ = −π und π‘′ π‘ = 1 − π2 bekommt man
πΈ˜π = πΈ0 π
πππ‘
[
[
]
]
−ππΏ
π(1 − π2 )π−ππΏ
)
πππ‘ π(1 − π
π−
= πΈ0 π
1 − π2 π−ππΏ
1 − π2 π−ππΏ
Die reektierte optische Intensität ist
πΌπ == πΌπ
2π2 (1 − cos πΏ)
(1 + π4 ) − 2π2 cos πΏ
Mit einer analogen Ableitung berechnet man die transmittierte Intensität
(1 − π2 )2
πΌπ‘ = πΌπ
(1 + π4 ) − 2π2 cos πΏ
da das transmittierte Licht sich im gleichen Medium wie das einfallende Licht sich bewegt.
√
√
Λ = 2π
2 ππ· π· = 4π ππ· π·π
Wenn wir den Wert ππ· = 5.7 einsetzen erhält man mit πΏ = 2π
π
π
√
√
1 − 5.7
1.387467277
√
= −0.4095883926
π=√
=−
3.387467277
1 + 5.7
( √
)
2π2 (1 − cos 4π ππ· π·π )
0.3355253028 (1 − cos (18652.08810 π π·))
( √ π·) =
πΌπ == πΌπ
4
2
1.028144307 − 0.3355253028 cos (18652.08810 π π·)
(1 + π ) − 2π cos 4π ππ· π
πΌπ‘ = πΌπ
(1 − π2 )2
0.6926190042
( √ π·) =
1.028144307 − 0.3355253028 cos (18652.08810 π π·)
(1 + π4 ) − 2π2 cos 4π ππ· π
Diamantplatte
0.8
Ir/I0
1
Ir
It
0.8
0.6
0.6
0.4
0.4
0.2
0.2
0
0
0.0002
0.0004
0.0006
D
10
c 2009
β
Ulm University, Othmar Marti
0.0008
0
0.001
It/I0
1
11
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7.
15. 07. 2009
a) Der Poyntingvektor der Sonnenstrahlung in Erdentfernung π
zur Sonne ist - mit
ππ = 3.82 ⋅ 1020 MW Strahlungsleistung der Sonne ππ
=
ππ
= 1.35 kW m−2
2
4ππ
b) Daraus ergeben sich die mittleren (eektiven) Feldstärken zu
πΈ=
√
π0 ⋅ π ⋅ π = 714 V m−1
bzw.
π
π»=
=
πΈ
√
π
= 1.9 A m−1
π0 π
c) Am Frühjahrsanfang (und Herbstanfang) ist die Schrägstellung der Erdachse nicht
zu berücksichtigen. Zum lokalen Mittag, der bei Frühjahrsanfang in Ulm 12 : 20
Uhr MEZ ist (MEZ =15
ˆ β östliche Länge, 5β Dierenz =20
ˆ
min), ist dann, unter
β
Beachtung der geographischen Breite π = 48.4 , die einfallende Sonneneinstrahlung
ππ ππ = ππ
⋅ cos π = 896 W m−2
8. Das Sonnenlicht ist auf der Erde in guter Näherung eine ebene Welle. Wenn das reektierte
Licht vollständig polarisiert sein soll, erfolgt die Einstrahlung unter dem Brewsterwinkel,
bei dem das reektierte und gebrochene Licht einen Winkel von π2 einschliessen. Für
Wasser und Luft ist der Brechungsindex π = 4/3 und damit der Brewsterwinkel ππ΅ =
arctan π = 53, 1β . Damit ist der Winkel gegenüber dem Horizont
ππ =
c 2009
β
π
− ππ΅ = 36, 9β
2
Ulm University, Othmar Marti
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