Empirische
Methoden
Primer
Primer:
Wahrscheinlichkeitstheorie 1.0
Dr. Malte Persike
persike@uni-mainz.de
methodenlehre.com
twitter.com/methodenlehre
methodenlehre.com/g+
iversity.org/schoolinger
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Inhalte
der nächsten Minuten
Intro
Von der Pike an: einige Grundbegriffe, die sein müssen
Merkmale
& Variablen
Wahrscheinlich ist möglich, sagt Laplace
Zufallsexperiment
Herumgedrückt: Die Wahrscheinlichkeitsdefinition von Kolmogorov
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Wie ermittelt man Wahrscheinlichkeiten: das Gesetz der großen Zahl
Bedingte Wahrscheinlichkeiten: Wie wahrscheinlich sind zwei violette Streifen
bei Schwangerschaft – und wie wahrscheinlich ist Schwangerschaft bei zwei
violetten Streifen?
Neues Denken: der Satz von Bayes
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Statistik
Warum das Alles?
Intro
Merkmale
& Variablen
Was ist eigentlich Statistik?
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Und wozu brauchen wir sie überhaupt?
Empirische
Methoden
Variablen
Jetzt & Gleich
Intro
Skalen
Merkmale
& Variablen
Nominalskala
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Notation
Primer
Variablen & Skalen
Nominaldaten
Deskriptive Statistik
Warum das Alles?
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Statistik
Warum das Alles?
Intro
Merkmale
& Variablen
Statistik sind Verfahren zur
Beschreibung/Erklärung von Zahlen
vielen Daten
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
durch andere Zahlen
wenige Werte („Kennwerte“)
Die Statistik dient also der Reduktion einer Datenmenge auf einen
überschaubaren Satz an zahlenmäßigen Charakterisierungen
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Statistik
Warum das Alles?
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Statistik ist ein Grundpfeiler der empirischen Forschung und Wissenschaft
Empirie = Erfahrungswissen
Empirische Forschung = auf systematischer Beobachtung
und Messung beruhende Forschung
Empirische
Methoden
Primer
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Statistik
Warum das Alles?
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Statistik ist ein Grundpfeiler der empirischen Forschung und Wissenschaft
Empirie = Erfahrungswissen
Empirische Forschung = auf systematischer Beobachtung
und Messung beruhende Forschung
Empirische Forschung produziert immer Daten, zumeist sehr
viele davon, in numerischer Form („Zahlen“)
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Merkmale & ihre Träger
Grundbegriffe empirischer Forschung
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Merkmal: Isolierte Eigenschaft eines größeren Ganzen, z.B. Intelligenz, Farbe,
Alter, Geschlecht
Ausprägung: Zustand des Merkmals, z.B. IQ = 115, Farbe = , Alter = jung,
Geschlecht = ♀
Ein Merkmal hat mindestens zwei Ausprägungen, die beliebig beschrieben
sein können, z.B. verbal (jung/alt), numerisch (0/1), bildlich (
/
)
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Merkmale & ihre Träger
Grundbegriffe empirischer Forschung
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Merkmalsträger (statistische Einheiten, Beobachtungseinheiten) sind alle
Objekte, bei denen man die Ausprägung von Merkmalen feststellen kann
In den Humanwissenschaften sind Merkmalsträger zumeist Menschen, aber
auch Tiere oder Aggregate wie z.B. Abteilungen in Firmen
Beobachtungen: Feststellung der Ausprägung von Merkmalen bei
Merkmalsträgern
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Merkmale & ihre Träger
Grundbegriffe empirischer Forschung
Intro
Merkmale
& Variablen
Beobachtungen im engeren Sinn sind z.B. echte Verhaltensbeobachtung oder
bildgebende Verfahren
Zufallsexperiment
Zu den Beobachtungen im weiteren Sinn zählen z.B. Ergebnisse in einem
Leistungstest oder Selbst- und Fremdauskünfte in Fragebögen
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Daten sind die Gesamtheit der Beobachtungen
Statistik sind Methoden zur Sammlung und Analyse von Daten
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Merkmale & ihre Träger
Grundbegriffe empirischer Forschung
Intro
Merkmale
& Variablen
(z.B. Geschlecht, Parteizughörigkeit, Kinderzahl)
Dichtome Merkmale haben genau 2 Ausprägungen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Ein diskretes Merkmal besitzt zumeist endlich viele und feste Ausprägungen
Polytome Merkmale haben mehr als 2 Ausprägungen
Ein stetiges (kontinuierliches) Merkmal kann (unendlich viele) beliebige
Ausprägungen annehmen
(z. B. Temperatur, Größe, Gewicht)
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Vom Merkmal zur Variablen
Statistik braucht Zahlen
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Die Ausprägungen eines Merkmals können
beliebiger Art sein (z.B. Worte, Formen, Farben)
Problem: Die Statistik als mathematische
Disziplin arbeitet nur mit Zahlen
Deshalb werden Variablen definiert, indem den
Ausprägungen feste Zahlen zugeordnet
werden.
Diese Zahlen heißen Realisationen oder Werte.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Vom Merkmal zur Variablen
Statistik braucht Zahlen
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Merkmal
Variable
Punkte auf Fläche
Zahlen
„2“
„5“
Merke: Eine Variable ist die Festlegung einer Regel, wie den Ausprägungen
eines Merkmals Werte zuzuweisen sind.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Variablen
Notation
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Variablen werden mit Großbuchstaben
symbolisiert, häufig verwendet man X und Y
Die Realisationen einer Variablen werden dann
mit den entsprechenden Kleinbuchstaben
gekennzeichnet, also x und y
Die Menge aller möglichen Realisationen ist
der Wertebereich einer Variablen
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Variablen
Definition
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Variablen werden immer über eine mathematische Formulierung definiert
Merkmal
Variable
1, wenn
x1: 0,
x : 1,
2 2, wenn
X
x 6 : 5,
6, wenn
Die extensionale Definition zählt alle Realisationen der Variablen auf.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Variablen
Definition
Intro
Merkmale
& Variablen
Variablen werden immer über eine mathematische Formulierung definiert
Merkmal
Variable
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Y 0
Die intensionale Definition gibt die Regel der Bildung der Variablen an.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Variablen
Beobachtung und Messung
Intro
Merkmale
& Variablen
Die empirische Feststellung der Realisation einer Variablen wird als Messung
bezeichnet
Zufallsexperiment
Erinnerung: Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Beobachtung der
Ausprägung des Merkmals und der Messung der Realisation der Variablen
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Die beobachtete Ausprägung des Merkmals heißt Ergebnis, die gemessene
Zahl der Variable heißt Messwert
„0.28“
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Variablen
Unterscheidung nach Art der Daten
Intro
Merkmale
& Variablen
Dichtome Variablen haben genau 2 Werte
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Eine diskrete Variable besitzt zumeist endlich viele und
feste Werte, die man über Ganzzahlen beschreiben kann
Polytome Variablen haben mehr als 2 Werte
Eine stetige (kontinuierliche) Variable kann (unendlich
viele) beliebige Werte annehmen, die man über reelle
Zahlen beschreibt
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Variablen
Unterscheidung nach Art der Daten
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Achtung: Es sind streng Typen von Merkmalen und Typen von
Variablen zu unterscheiden.
Alter ist ein stetiges Merkmal. „Alter“ kann nun aber als Variable diskret
definiert werden als
x1: -1, wenn <18
Alter X x2 : 0, wenn <67
x : 1, wenn 67
3
Gleiches gilt z.B. für Intelligenz, Schulleistung, Sehvermögen, Fahreignung
Empirische
Methoden
Primer
Bortz, S. 49
Jetzt & Gleich
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Eine Variable wird zur Zufallsvariablen, wenn ihre Realisation in einem
Zufallsexperiment festgestellt wird.
(Zufalls-)Experiment = Satz von Regeln, unter denen eine Beobachtung
stattfindet (Bedingungskomplex Ξ, „Xi“), die „Spielregeln“
Trial = Eine Durchführung des Experimentes
Ergebnis = beobachtete Ausprägung am Ende des Trials
(in beliebiger Form, z.B. als Zahl, Bild, Symbol, Farbe etc.)
Ereignis = Jede beliebige Menge von Ergebnissen ungeachtet ihrer Reihenfolge
Achtung: Ergebnisse & Ereignisse sind nicht zwangsläufig Realisationen
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Beispiel I: Einmaliger Würfelwurf
Zufallsexperiment (Ξ): Ein 6-seitiger fairer Würfel ist 1x zu werfen. Er kann
nicht auf einer Kante liegen bleiben. Ergebnis ist die Augenzahl der oben
liegenden Seite.
Trial: Der einmalige Wurf des Würfels
Ergebnisse: Die möglichen Augenzahlen
(1, 2, 3, 4, 5, 6)
Ereignisse: „1 oder 6“, „Augenzahl ≤ 3“, „ungerade Zahl“, „irgendeine
Zahl“
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Intro
Merkmale
& Variablen
Beispiel II: Zweimaliger Münzwurf
Zufallsexperiment (Ξ): Eine Münze ist zweimal zu werfen. Sie kann nicht auf
einer Kante liegen bleiben. Ergebnis sind die oben liegenden Seiten.
Zufallsexperiment
Trial: Der einmalige gemeinsame Wurf beider Münzen
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Ergebnisse: Jede mögliche Kombination der zwei Münzen
(K+K, K+Z, Z+K, Z+Z)
Ereignisse: „zweimal dieselbe Seite“, „mindestens einmal Zahl“
Achtung: Die Durchführung von 2 Trials des Zufallsexperimentes „Eine Münze
wird einmal geworfen“ ist ein anderes Experiment.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Intro
Merkmale
& Variablen
Beispiel III: Zulassung zum Studium
Zufallsexperiment (Ξ): Aus 782 Bewerbern werden per Los 44 verschiedene
Personen zufällig ausgewählt. Ergebnis ist die Menge der 44 Personen.
Zufallsexperiment
Trial: Die einmalige Auswahl von 44 Personen
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Ergebnisse: Jede Menge von 44 Personen
Ereignisse: „die 44 Besten“, „mindestens 22 aus der besseren Hälfte“, „die
22 Besten und jede Auswahl von weiteren 22 Personen aus den besten 100“
Achtung: Die Durchführung von 44 Trials des Zufallsexperimentes „Aus 782
Bewerbern wird 1 Person ausgewählt“ ist ein anderes Experiment.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Das Zufallsexperiment
Von Variablen zu Zufallsvariablen
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Das Zufallsexperiment ist in weiten Teilen ein sehr deterministisches Konzept:
der Ablauf eines Trials ist a-priori vollständig bestimmt
die möglichen Ergebnisse sind a-priori vollständig bestimmt
nur das konkrete Ergebnis (die Beobachtung) ist a-priori unbestimmt
Der Zufall liegt also allein in der Zufallsauswahl einer konkreten Messung, der
Stichprobe, aus einer Population möglicher Messungen.
Daher kann sich die Statistik dem Verständnis des Zufallsexperimentes über
mathematische Hilfsmittel nähern, nämlich der Mengenlehre
Empirische
Methoden
Primer
Bortz, S. 49 – 50
Jetzt & Gleich
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Definition: Ergebnisse eines Zufallsexperimentes sind Mengen. Diese Mengen
können auch nur aus einem Element bestehen.
Beispiel I: Einmaliger Würfelwurf
{1}, {2}, {3}, {4}, {5}, {6}
Beispiel II: Zweimaliger Münzwurf
{K, K}, {K, Z}, {Z, K}, {Z, Z}
Beispiel III: Zulassung zum Studium
{Andi, Eva, …, Lena}, {Jana, Nike, …, Horst}, …
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Es galt: Ereignis = Jede beliebige Menge bzw. Kombination möglicher Ergebnisse eines Trials ohne Beachtung der Reihenfolge („Menge von Mengen“)
Elementarereignisse = die kleinste Einheit disjunkter Ereignisse, in die sich die
möglichen Ergebnisse eines Trials zerlegen lassen („mögliche Ergebnisse“)
Zwei Ereignisse E1 und E2 heißen disjunkt, wenn gilt
(disjunkt = paarweise unvereinbar)
E1 E 2
Schnittmenge
Unmögliches Ereignis
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Beispiel I: Beim Wurf eines Würfels lauten die Elementarereignisse
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
{1}, {2}, {3}, {4}, {5}, {6},
nicht aber
{{2}, {4}, {6}} oder {{3},{ 5}}
(obwohl diese disjunkt sind)
Beispiel II: Beim Wurf 2er unterscheidbarer Münzen sind die Elementarereignisse
{K, K} , {K, Z} , {Z, K}, {Z, Z}
nicht aber
{{K, K}, {Z, Z}} oder {{K, Z}, {Z, K}, {Z, Z}}
(und vor allem nicht das Ereignis {K}, das überhaupt nicht vorkommen kann)
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Die vollständige Menge aller Elementarereignisse eines Zufallsexperimentes
heißt Stichprobenraum Ω.
Der Stichprobenraum ist eine Menge
Beispiel: Der Stichprobenraum beim einmaligen Würfelwurf ist
Ω = {1, 2, 3, 4, 5, 6}
Hinweis: Eigentlich müsste man schreiben: Ω = {{1}, {2}, {3}, {4}, {5}, {6}}
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Jedes Ereignis E teilt den gesamten Stichprobenraum in 2 Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum Ereignis E, der andere Teil gehört
nicht dazu und wird Gegenereignis genannt (~E, E, „nicht E“)
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Ein Ereignis ist irgendeine
Wette, die man auf das
Ergebnis eingehen könnte
Ω
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Jedes Ereignis E teilt den gesamten Stichprobenraum in 2 Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum Ereignis E, der andere Teil gehört
nicht dazu und wird Gegenereignis genannt (~E, E, „nicht E“)
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
„Alle geraden Augenzahlen“
Ω
E = {2, 4, 6}
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Jedes Ereignis E teilt den gesamten Stichprobenraum in 2 Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum Ereignis E, der andere Teil gehört
nicht dazu und wird Gegenereignis genannt (~E, E, „nicht E“)
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
„Eins oder Sechs“
Ω
E = {1, 6}
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Jedes Ereignis E teilt den gesamten Stichprobenraum in 2 Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum Ereignis E, der andere Teil gehört
nicht dazu und wird Gegenereignis genannt (~E, E, „nicht E“)
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
„Drei“
Ω
E = {3}
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Jedes Ereignis E teilt den gesamten Stichprobenraum in 2 Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum Ereignis E, der andere Teil gehört
nicht dazu und wird Gegenereignis genannt (~E, E, „nicht E“)
„sicheres
Ereignis“
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
„Irgendeine Zahl“
Ω
E = {1, 2, 3, 4, 5, 6}
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Jedes Ereignis E teilt den gesamten Stichprobenraum in 2 Untermengen
Ein Teil der Elementarereignisse gehört zum Ereignis E, der andere Teil gehört
nicht dazu und wird Gegenereignis genannt (~E, E, „nicht E“)
Diese Aufteilung nennt man Partitionierung des Stichprobenraums
„unmögliches
Ereignis“
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
„Nicht gerade & keine
Primzahl & keine 1“
Ω
E = {}
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Die Menge aller Kombinationen von Ereignissen aus dem Stichprobenraum
heißt Sigma-Algebra σ
Zufallsexperiment
Merksatz: Die Sigma-Algebra enthält alle Kombinationen von Ergebnissen
eines Zufallsexperimentes, auf die man wetten könnte
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Zusätzlich enthält σ noch das unmögliche Ereignis
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Ereignisse & Elementarereignisse
Verbindung zur Mengenlehre
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Beispiel: Therapieerfolg
Elementarereignisse: G, K, U
Stichprobenraum:
Ω = {G, K, U}
, G , K , U , G , K , G , U , K , U , G , K , U
„Anzahl“
Die Anzahl der Elemente in der Sigma-Algebra heißt Mächtigkeit (|σ| = 2|Ω|)
Für die Mächtigkeit ist die Reihenfolge der Elementarereignisse egal.
Frage: Was ist hier die Zufallsvariable?
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Zufallsvariablen
Definition
Intro
Merkmale
& Variablen
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Eine Zufallsvariable ist eine 1:1 Abbildung („bijektiv“) der Elemente des
Stichprobenraums auf eine Menge von Zahlen.
Es gelten alle Regeln, die bereits für Variablen eingeführt wurden.
Beispiel:
G, K ,U
0, wenn "G"
xy1: 1,
X yx22::-1,
1, wenn
Y
wenn"K"
"K"
xy : 0,
3 2, wenn "U"
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Zufallsvariablen
Prinzip
Intro
Merkmale
& Variablen
Beispiel: Experiment = Therapieerfolg
Definition eines
Zufallsexperimentes:
Definition des Stichprobenraums
Mögliche Ergebnisse eines
Trials: Gesund, Krank, Unverändert
Definition einer Zufallsvariablen Y(ω)
Durchführung eines Trials und Feststellung des Ergebnisses: Gesund
Messung: Y =1
und damit auch von
Zufallsexperiment
Mengen
& Wahrscheinlichkeiten
Frage: Was bedeutet „zufällig“?
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Geschichte der WT
In aller Kürze
Laplace
Kolmogorov
Anfänge Mitte des 17. Jh. (Cardano, Bernoulli, Huygens, Pascal, Fermat).
Aufgaben des Glücksspiels. Nur Arithmetik und Kombinatorik.
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Weiterentwicklungen im 18.-19. Jh. durch Laplace, Gauss, Poisson:
Fehlertheorie, Ballistik, Populationsstatistik.
Bayes
Durchbruch zu Beginn des 20. Jh: Entwicklung der WT, Fundament im
axiomatischen Aufbau (Kolmogorov). Theorie der stochastischen Prozesse
(Wiener, Markov, Khintchin).
Heute zentraler Bestandteil empirischer Forschung: Informationstheorie, Physik,
Epidemiologie, Materialprüfung, Statik, Personalauswahl, psychologische
Testung, Versuchsplanung, Stichprobentheorie.
Empirische
Methoden
Primer
Bortz, S. 50 – 51
Jetzt & Gleich
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Möglichkeit, Wahrscheinlichkeit und Stichprobenräume
Laplace
Kolmogorov
Grundannahme: Alle Elementarereignisse („klein-omega“)
im Stichprobenraum Ω sind gleichmöglich
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Wenn der Stichprobenraum die |Ω| Elementarereignisse i
enthält, so ist die Wahrscheinlichkeit für jedes von diesen einfach
Bayes
1
p i
mit i 1
p() ist demnach eine auf dem Stichprobenraum definierte mathematische
Funktion (hier eine Konstante), die so genannte Wahrscheinlichkeitsfunktion.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Wahrscheinlichkeiten in der σ-Algebra
Laplace
Kolmogorov
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Bayes
Jedem Ereignis E, welches der σ-Algebra angehört, kann nun ebenfalls
eine Wahrscheinlichkeit zugewiesen werden.
m
p(E )
| |
m=
Mächtigkeit der Menge an gleichmöglichen Elementarereignissen
aus Ω, die Teilereignis von E sind.
|Ω|= Mächtigkeit des Stichprobenraumes (also Anzahl aller
Elementarereignisse aus Ω)
p(E) ist wieder eine Wahrscheinlichkeitsfunktion, diesmal definiert auf der -Algebra.
„Günstige durch Mögliche“
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Wahrscheinlichkeiten in der σ-Algebra
Laplace
Kolmogorov
Die Wahrscheinlichkeit des
sicheren Ereignisses ist damit
| |
p ( )
1 .0
| |
Und des unmöglichen Ereignisses
0
p ( )
0 .0
| |
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Bayes
Wahrscheinlichkeiten schwanken also zwischen 0 und 1.
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Wahrscheinlichkeiten in der σ-Algebra
Laplace
Kolmogorov
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Bayes
Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit des Gegenereignisses ~E sehr
einfach zu berechnen.
m=
| | m
p ~ E
| |
Mächtigkeit der Menge an gleichmöglichen Elementarereignissen
aus Ω, die Teilereignis von E sind.
|Ω|= Mächtigkeit des Stichprobenraumes (also Anzahl aller
Also gilt folgerichtig („Komplementarität“)
Elementarereignisse aus Ω)
„Ungünstige durch Mögliche“
p ~ E
1
p E
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Wahrscheinlichkeiten in der σ-Algebra
Laplace
Kolmogorov
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Bayes
Laplaces Definition der Wahrscheinlichkeitsfunktion p(E) beruht auf dem
Prinzip der Partitionierung
Das Ereignis E partitioniert den Stichprobenraum in
● m Elementarereignisse, die Teil von E sind.
● |Ω|–m Elementarereignisse, die nicht Teil von E sind
1
1
1
m
p(E )
m-mal
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Wahrscheinlichkeiten in der σ-Algebra
Laplace
Kolmogorov
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Bayes
Laplaces Definition der Wahrscheinlichkeitsfunktion p(E) beruht auf dem
Prinzip der Partitionierung
Das Ereignis E partitioniert den Stichprobenraum in
● m Elementarereignisse, die Teil von E sind.
● |Ω|–m Elementarereignisse, die nicht Teil von E sind
1
1
1
m
p(E )
Die Wahrscheinlichkeit p(E) ist also einfach die Summe der
Wahrscheinlichkeiten seiner m Elementarereignisse
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Vererbung
Laplace
Kolmogorov
Frage: Der Stichprobenraum ist noch nicht die Zufallsvariable X – wie
erhält man deren Wahrscheinlichkeiten?
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Definition: Die Zufallsvariable „erbt“ die Wahrscheinlichkeitsfunktion des
Stichprobenraums, auf dem sie beruht.
Bayes
Stichprobenraum:
Zufallsvariable:
Bube, Dame, König , As
p 1 ,
4
Y X -1,
1, 8,
2,
1 ,
4
1 ,
4
1
9,
3, 100
4
p xy 11 ,, 11 ,, 11 ,, 11
44 44 44 44
4
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Vererbung
Laplace
Kolmogorov
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Vollständige Schreibweise für Zufallsvariable
& Wahrscheinlichkeitsfunktion
Bube, Dame, König , As
Bayes
p 1 , 1 , 1 , 1
4
4
4
4
x1: 0, wenn Bube
x : 1, wenn Dame
X 2
x3 : 2, wenn König
x3 : 4, wenn As
p x1 : 1
4
p x : 1
2
4
p x
p x3 : 1 4
p x4 : 1
4
Empirische
Methoden
Jetzt & Gleich
Primer
Wahrscheinlichkeit nach Laplace
Beispiele
Laplace
Kolmogorov
Summe von 2 Würfelwürfen
Bedingte
Wahrscheinlichkeit
Bayes
Gewinnchance für „Rot“ beim Roulette
Wahrscheinlichkeit für „Kopf“ beim einfachen Münzwurf